Comic-Festival in Frankreich nach Vorwürfen abgesagt
Nach zahlreichen Boykott-Aufrufen hatte ein Verlegerband kürzlich erklärt, dass das Festival 2026 nicht stattfinden könne. Im Mittelpunkt der Kritik steht die Agentur 9e Art+, deren Chef Franck Bondoux nach Vorwürfen des Missmanagements zurückgetreten war. Ihm wird insbesondere vorgeworfen, eine Angestellte entlassen zu haben, kurz nachdem sie wegen einer Vergewaltigung während des Festivals 2024 Klage eingereicht hatte.
Zahlreiche Comic-Autorinnen und -Autoren hatten zum Boykott des Festivals aufgerufen, unter ihnen die Gewinnerin des Großen Preises von 2025, die Französin Anouk Ricard. Zur einer langen Liste von Beschwerden zählen Missmanagement, mangelnder Respekt gegenüber Autoren und Autorinnen und mangelnde Transparenz.
Das Budget des Festivals in Höhe von sechs Millionen Euro wird zur Hälfte aus öffentlichen Mitteln finanziert. Lokale Behörden hatten großes Interesse geäußert, das Festival stattfinden zu lassen, das sowohl für die Region als auch für den Comic-Sektor wichtig ist.
Die Verlage riefen dazu auf, das Festival zu reformieren, sodass es ab 2027 wieder stattfinden könne. Das Festival von Angoulême gilt als das wichtigste Comicfestival Europas. Es vergibt den Großen Preis von Angoulême, zu dessen Preisträgern Riad Sattouf, Art Spiegelman und Alberto Uderzo zählen.
Zusammenfassung
- Das internationale Comic-Festival im französischen Angoulême wurde für 2026 abgesagt, nachdem Vorwürfe von Missmanagement und sexueller Gewalt sowie zahlreiche Boykottaufrufe die Organisation unmöglich machten.
- Das Festival, dessen Budget sechs Millionen Euro beträgt und zu 50 Prozent aus öffentlichen Mitteln finanziert wird, soll laut Verlagen reformiert werden, damit es ab 2027 wieder stattfinden kann.
