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Citizen-Science-Preis der EU für serbische Romnja-Initiative

20. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Der Citizen-Science-Preis der Europäischen Union geht heuer an die Initiative "Heroines", die sich mit dem Leben von Romnja in Serbien befasst. Den Digital Communities Award erhält das türkische Erdbebenvorsorge-Projekt Antiquake Risk Hunter Community, den Diversity html5-dom-document-internal-entity1-amp-end Collaboration Award die portugiesische Initiative MoFWaste gegen Lebensmittelverschwendung in Schulküchen, informierte am Freitag die Ars Electronica, die mit der Umsetzung des Wettbewerbs beauftragt ist.

"Heroines" (Heritage of Emancipation - Empowering Roma Women through Building Networks of Solidarity) setzte auf die Bottom-up-Forschungsmethode "Community Mapping", um die Lebenswelten der Romnja in Serbien darzustellen. Bei diesem gruppenbasierten Verfahren werden unter Einbindung der Betroffenen Daten zu Ressourcen, Potenzialen und Herausforderungen einer Gesellschaftsgruppe erhoben. Die Ergebnisse wurden dann in einer Publikation und einer mobilen Ausstellung präsentiert. Ziel ist es, der Öffentlichkeit, aber auch Entscheidungsträgern die Lebenssituation der Romnja besser nachvollziehbar und die Notwendigkeit gesellschaftlicher Veränderungen erkennbar zu machen. Das würdigte die Jury mit dem mit 60.000 Euro dotierten Grand Prize.

Das mit dem Digital Communities Award (20.000 Euro) ausgezeichnete Projekt Antiquake Risk Hunter Community hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung des Istanbuler Wohnbezirks Kuzguncuk auf ein mögliches Erdbeben vorzubereiten. Dafür haben Bewohner, Schulen, Behörden und Experten systematisch mögliche Gefahrenquellen, sichere Orte und kritische Infrastruktur dokumentiert und aus ihren Ergebnissen gemeinsam eine interaktive Karte für den Notfall erstellt.

Im Rahmen von MoFWaste - The Museum of Food Waste befassten sich mehr als fünfhundert Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Lehrpersonen und dem Küchenpersonal mit dem Problem der Lebensmittelverschwendung in Schulkantinen in den Küstenstädten Esposende und Viana do Castelo. Im Beobachtungszeitraum wurden insgesamt 6,24 Tonnen Lebensmittelabfälle in den sechs beteiligten Einrichtungen dokumentiert. Ausgehend davon wurden Strategien und Maßnahmen entwickelt, um diese Menge nachhaltig zu reduzieren. Dafür wurde die Initiative mit dem - ebenfalls mit 20.000 Euro dotierten - Diversity & Collaboration Award prämiert.

Preisverleihung im September in Linz

Ars Electronica setzt den European Union Prize for Citizen Science im Rahmen des Projekts IMPETUS (Innovative Methods for Providing European citizens with Trusted and Useful Science) um. Ebenfalls beteiligt sind das King's College London, die European Science Engagement Association (Österreich), die Beratungsunternehmen Zabala Innovation (Spanien), T6 Ecosystems (Italien), Science for Change (Spanien) und die britische Innovationsagentur Nesta. Mit 409 Einreichungen aus 58 Ländern war das Interesse an der dritten Auflage des Wettbewerbs groß. Die Preisträger werden beim Ars Electronica Festival von 3. bis 7. September in Linz vorgestellt, die Preisverleihung findet am 4. September im Rahmen der Prix Ars Electronica Award Ceremony im Design Center statt.

(S E R V I C E - https://ars.electronica.art/citizenscience/de/)

Zusammenfassung
  • Der EU Citizen-Science-Preis 2024 geht an die serbische Initiative 'Heroines', die mit 60.000 Euro für ihr Community-Mapping zur Lebenssituation von Romnja ausgezeichnet wird.
  • Mit dem Digital Communities Award (20.000 Euro) wird das türkische Projekt 'Antiquake Risk Hunter Community' prämiert, das eine interaktive Erdbebenvorsorge-Karte für Istanbul entwickelt hat.
  • Der Diversity & Collaboration Award (20.000 Euro) geht an die portugiesische Initiative 'MoFWaste', die in sechs Schulen 6,24 Tonnen Lebensmittelabfälle dokumentierte und Maßnahmen gegen Verschwendung einleitete.