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"Buchbegeisterung" bei jungen Deutschen

10. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Junge Leser und Hörbücher beleben in Deutschland den Buchmarkt. Die Buchbranche erreicht damit eine positive Jahresbilanz 2024, wie der Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Frankfurt berichtet. Das erste Halbjahr 2025 lief dagegen schlechter.

"Getrieben wird die positive Entwicklung am Buchmarkt durch die Buchbegeisterung junger Menschen zwischen 16 und 29 Jahren", sagte Karin Schmidt-Friderichs, die Vorsteherin des Börsenvereins bei der Bilanzpressekonferenz. "Darüber hinaus boomt der Bereich Audio weiter, befördert von digitalen Absatzwegen."

Der Gesamtumsatz der Buchbranche stieg 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozent auf 9,88 Milliarden Euro. Sowohl der stationäre als auch der Online-Buchhandel verzeichneten Zuwächse. Das Online-Geschäft legte um 4,4 Prozent zu, etwa die Hälfte des Umsatzes entfiel dabei auf die Webshops stationärer Buchhandlungen. Insgesamt wurde rund ein Viertel der Umsätze online erzielt.

Im ersten Halbjahr 2025 liegt der Umsatz in den zentralen Vertriebswegen um 3,3 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums, wie Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, mitteilt. Das zweite Halbjahr entwickelt sich im Buchhandel erfahrungsgemäß besser.

Der Dachverband der Buchhändler und Verlage fordert, das Lesen besser zu fördern. "Das Interesse an Büchern ist groß, aber wir erreichen damit nur diejenigen, die in der Lage sind, funktional zu lesen", sagte Schmidt-Friderichs. "Jedes vierte Kind bleibt außen vor, weil es nicht über eine ausreichende Lesekompetenz verfügt."

Zusammenfassung
  • Der deutsche Buchmarkt erzielte 2024 ein Umsatzplus von 1,8 Prozent auf 9,88 Milliarden Euro, wobei sowohl stationäre als auch Online-Buchhandlungen Zuwächse verzeichneten und rund ein Viertel des Umsatzes online erzielt wurde.
  • Besonders junge Menschen zwischen 16 und 29 Jahren sowie der boomende Audio-Bereich, getrieben durch digitale Absatzwege, trugen maßgeblich zum Wachstum bei.
  • Im ersten Halbjahr 2025 lag der Umsatz in den zentralen Vertriebswegen um 3,3 Prozent unter dem Vorjahreswert; der Börsenverein warnt zudem, dass jedes vierte Kind in Deutschland nicht ausreichend lesen kann.