"Brus Day" lädt Künstler zur Aktion im öffentlichen Raum

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Keine Anmeldung, keine Bewilligung, keine Organisation: Am 6. Juli sollen im ganzen Land Künstler den öffentlichen Raum bevölkern, um im Rahmen des ersten "Brus Day" ganz im Sinne von Namenspatron Günter Brus ihre Kunst sichtbar zu machen. Einen Ausblick präsentierte am Montag Erich Felix Mautner vom "Institut ohne direkte Eigenschaften" im Wiener Stadtkino im Künstlerhaus.

Keine Anmeldung, keine Bewilligung, keine Organisation: Am 6. Juli sollen im ganzen Land Künstler den öffentlichen Raum bevölkern, um im Rahmen des ersten "Brus Day" ganz im Sinne von Namenspatron Günter Brus ihre Kunst sichtbar zu machen. Einen Ausblick präsentierte am Montag Erich Felix Mautner vom "Institut ohne direkte Eigenschaften" im Wiener Stadtkino im Künstlerhaus.

Dort hatte Mautner auch eine "Sensation" zu bieten: Eine Minute und 45 Sekunden dauert jener 8mm-Film, den Otto Mühl (Muehl) im Jahr 1965 von Brus' fotografisch ausführlich dokumentiertem "Wiener Spaziergang" drehte. Zu sehen ist dabei nicht nur der Künstler, der weiß bemalt und mit einem schwarzen Strich in zwei Hälften geteilt an staunenden Passanten in der Wiener Innenstadt vorbeizieht, sondern auch das darauf folgende Zusammentreffen mit der Polizei.

"Dass der erste 'Tag der Kunst im öffentlichen Raum' gerade in die Zeit der totalen Verbote und Bestrafungen und des faktisch totalen Verbotes von öffentlicher Kunstausübung und -Rezeption fällt, scheint also logisch", erläuterte Mautner bei der Pressekonferenz. Bereits seit zwei Jahren - Brus' 80. Geburtstag - habe er das Projekt vorbereitet, bis vor wenigen Wochen sei noch nicht klar gewesen, ob es aufgrund der Coronabestimmungen durchführbar sei. Kritisch äußerte sich Mautner zu der Tatsache, dass Brus "in Österreich zuerst gejagt und bestraft wurde und heute von denselben Leuten als einer der wichtigsten lebenden Künstler gewürdigt wird". Brus selbst ließ die anwesenden Journalisten "schön grüßen", eine Reise nach Wien sei derzeit aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich gewesen.

Wer, was, wann und wo am 6. Juli genau passieren wird, ist noch offen. Nur wenige Künstler haben dem Veranstalter mitgeteilt, was sie vorhaben. Unter den vier teilnehmenden Künstlern, die ihre Pläne bekannt gegeben haben, ist etwa die Künstlerin Martina Reinhart, die ab 15 Uhr im Cafe "Heuer" am Karlsplatz vor einer Staffelei sitzen und aus ihrem Buch "Geburt der Bilder" vorlesen wird. Am Mozartplatz gibt es eine szenische Lesung aus der Produktion "The old house - Wiener Fensterdialoge" der Theater- und Hörspielgruppe "Rubin", Daniel Böswirth plant um 18 Uhr eine Aktion am Stephansplatz. Um 17 Uhr startet am Heldenplatz ein vom Kollektiv "SlowForward & SlowAbility" organisierter Spaziergang, der den Spuren des Weges von damals bis zu Brus' Verhaftung an der Ecke Bräunerstraße/Stallburggasse folgt.

Der Perinetkeller, die Heimat des "Instituts ohne direkte Eigenschaften", steht ab 10 Uhr mit einem "Schminkservice" offen, das man ab 17 Uhr auch am Heldenplatz anbietet. Im Anschluss lädt Mautner zum Resümee (20 Uhr) in den Perinetkeller.

(S E R V I C E - https://perinetkeller.at/)

ribbon Zusammenfassung
  • Keine Anmeldung, keine Bewilligung, keine Organisation: Am 6. Juli sollen im ganzen Land Künstler den öffentlichen Raum bevölkern, um im Rahmen des ersten "Brus Day" ganz im Sinne von Namenspatron Günter Brus ihre Kunst sichtbar zu machen.
  • Einen Ausblick präsentierte am Montag Erich Felix Mautner vom "Institut ohne direkte Eigenschaften" im Wiener Stadtkino im Künstlerhaus.
  • Im Anschluss lädt Mautner zum Resümee (20 Uhr) in den Perinetkeller.

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