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Brucknerhaus-Jubiläum betont Friedensbotschaft der Musik

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Mit einem offiziellen Festakt und einem Festkonzert der Wiener Philharmoniker unter Zubin Mehta hat das 50-Jahr-Jubiläum des Brucknerhauses Linz am Samstag seinen Höhepunkt und Abschluss erreicht. Bevor - wie auf den Tag genau vor 50 Jahren - Anton Bruckners 7. Sinfonie erklang, stellten sich Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft als Gratulanten ein. Allen voran Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der per Videobotschaft zugeschaltet wurde.

In den Grußbotschaften wurde besonders die Bedeutung der Musik für das menschliche Zusammenleben betont und kam der Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der aktuellen Situation zum Ausdruck. Denn nach dem unfreiwilligen vorläufigen Abgang des künstlerischen Leiters Dietmar Kerschbaum wegen diverser Compliance-Vorwürfe, hatte die Feierstimmung im Vorfeld des Jubiläums im Haus gelitten.

Das Brucknerhaus erfülle eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, sagte Bundespräsident Van der Bellen in seiner Videobotschaft. Die Musik sei für alle Menschen bedeutsam und damit ein Abbild jeder Art von menschlicher Gesellschaft. Auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) hob hervor, dass Musik die "Sprache" sei, die alle Menschen verstehen. Das Brucknerhaus sei auch nach 50 Jahren noch immer ein architektonisches Juwel, so Sobotka, es habe Akzente und Impulse gesetzt, indem etwa Angebote für Kinder entwickelt wurden.

Die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) verwies in ihrem Statement auf die Friedensbotschaft der Musik - besonders bei Anton Bruckner. Gegenwärtig bestimme der Krieg unser Leben, so Bures, und äußerte die Hoffnung, dass die Musik der Gesellschaft den Weg zum Frieden zeigen wird. Auch Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) wies in seinen Glückwünschen darauf hin, dass die "Kunst in diesem Haus unser Leben begleitet". "Wir feiern die Wirkung des Brucknerhauses auf das ganze Land". Stelzers Wunsch: "Möge es immer ein Haus für ein besseres Leben sein." Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) verwies auch die wirtschaftliche Bedeutung der Kultur in Österreich und auf die Wichtigkeit für den Tourismus.

Die Aufführung der 7. Sinfonie von Anton Bruckner durch Maestro Zubin Mehta und die Wiener Philharmoniker wurde schließlich zum umjubelten Abschluss der 50-Jahr-Feier des Brucknerhauses. Bereits beim Auftritt wurden Dirigent und Orchester vom Publikum mit geradezu frenetischem Jubel begrüßt. Der steigerte sich schließlich nach dem Schlussakkord zu stehenden und schier endlosen Ovationen. Die Wiedergabe wurde vom Publikum gebannt aufgenommen und bleibt wohl für alle ein unvergessliches Erlebnis, welches das Ereignis des Eröffnungskonzerts vor 50 Jahren - damals unter Herbert von Karajan - weiterführt in die Zukunft des Brucknerhauses.

Anton Bruckners Sinfonie Nr. 7 E-Dur ist wohl die beliebteste des Komponisten und gehört mit der "Vierten" zu dessen am häufigsten aufgeführten Werken. Im Brucknerhaus Linz und in der Stiftsbasilika von St. Florian erklang sie in den vergangenen fünf Jahrzehnten über 40 Mal. Zubin Mehta, der in einem Monat den 88. Geburtstag feiert, und die Wiener Philharmoniker haben die Sinfonie in der vergangenen Woche fünf Mal in Wien gespielt.

Im Bruckner-Gedenkjahr 2024 kommt es allein in Oberösterreich zu 28 Konzerten mit einer Sinfonie des Jubilars. 17 finden im Linzer Brucknerhaus statt, davon elf im Zyklus der Sinfonien im Originalklang.

(Von Wolfgang Katzböck/APA)

(S E R V I C E - www.brucknerhaus.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Zum 50-jährigen Jubiläum des Brucknerhauses Linz dirigierte Zubin Mehta die Wiener Philharmoniker bei Bruckners 7. Sinfonie, einem der beliebtesten Werke des Komponisten.
  • Bundespräsident Van der Bellen und andere Politiker wie Sobotka und Bures unterstrichen die Bedeutung der Musik für Gesellschaft und Frieden.
  • Anlässlich des Bruckner-Gedenkjahres 2024 sind allein in Oberösterreich 28 Konzerte geplant, darunter 11 im Brucknerhaus mit Sinfonien im Originalklang.