Belvedere-Chefin Rollig bewirbt sich nicht um Amtszeit Nr. 3
"Es ist mir ein großes Privileg und eine Freude, das Belvedere zu leiten und weiterzuentwickeln", so Rollig in einem Statement gegenüber der APA. "Nach einer intensiven Dekade als Generaldirektorin habe ich entschieden, die Leitung in neue Hände zu übergeben. Ich freue mich auf ein programmstarkes letztes Jahr und darauf, das Haus in einer bestens aufgestellten Position zu übergeben." Bergmann verweist auf "wichtige Weichenstellungen von großen Infrastrukturvorhaben bis zu neuen digitalen Entwicklungen", deren Umsetzung er noch gerne begleiten möchte. Die Ausschreibung beider Positionen, die ab 16. Jänner 2027 für die Dauer von fünf Jahren besetzt werden, wurde am Montag veröffentlicht. Die Bewerbungsfrist endet am 19. Jänner 2026.
Stella Rollig hatte das Haus im Jahr 2017 von ihrer Vorgängerin Agnes Husslein-Arco übernommen, nachdem sie ab 2004 dem Linzer Kunstmuseum Lentos vorgestanden war. In den Jahren ihrer Direktion konnte sie die Besucherzahlen stetig steigern. Im Jahr 2024 erreichte das Haus 1,87 Mio. Besucher, was einem Plus von rund 30 Prozent entspricht (2017 hielt das Haus bei 1,43 Mio. Besuchern). Somit war das Belvedere zuletzt nach dem KHM-Museumsverband das Bundesmuseum mit den zweitmeisten Besucherinnen und Besuchern.
Auf der inhaltlichen Ebene punktete Rollig 2019 mit dem Überraschungserfolg der Ausstellung "Stadt der Frauen" und einem wachsenden Interesse am einstigen 21er Haus, das Rollig in Belvedere 21 umbenennen ließ. Zudem forcierte sie Pläne für ein unterirdisches Besucherzentrum im Oberen Belvedere sowie eine Dependance in Salzburg. Der Baubeginn für das Visitor Center ist für das Frühjahr 2027 geplant, an der Dependance in Salzburg wird bereits gebaut, das Museum in der Neuen Residenz mit rund 1.000 Quadratmetern soll im Herbst 2027 eröffnen. Somit hinterlässt Rollig ihrer Nachfolgerin oder ihrem Nachfolger zwei erfolgreich auf den Weg gebrachte Großprojekte.
Zusammenfassung
- Stella Rollig, seit 2017 Generaldirektorin des Belvedere, wird sich nach zwei Amtszeiten nicht erneut bewerben, während Wolfgang Bergmann als wirtschaftlicher Geschäftsführer eine dritte Amtszeit anstrebt.
- Unter Rolligs Leitung stiegen die Besucherzahlen des Belvedere von 1,43 Millionen (2017) auf 1,87 Millionen im Jahr 2024, was einem Zuwachs von rund 30 Prozent entspricht.
- Rollig hinterlässt zwei Großprojekte – ein unterirdisches Besucherzentrum (Baubeginn 2027) sowie eine neue Dependance in Salzburg (Eröffnung Herbst 2027) – die sie erfolgreich auf den Weg gebracht hat.
