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Auf diese Impfstoffe setzen Österreich und die EU

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Die Hoffnungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ruhen auf den Impfstoffen von Biontech/Pfizer, AstraZeneca und Moderna. So wirken die Impfstoffe.

Kurz vor Weihnachten wurde der erste Impfstoff gegen das Coronavirus in Europa zugelassen. Nur wenige Tage später wurden die ersten Menschen in Österreich mit dem Vakzine von Biontech und Pfizer geimpft. Nach dem Durchbruch stehen Impfstoffe weiterer Hersteller kurz vor der Zulassung. Eine Gegenüberstellung der Impfstoffe auf die Österreich und die EU setzen.

Biontech und Pfizer

Zulassung: Der mRNA-Impfstoff von Biontech und Pfizer wurde am 22. Dezember von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen. Am 27. Dezember wurde er zum ersten Mal in Österreich verimpft. Bisher wurden in Österreich rund 6.000 Menschen geimpft (Stand 30.12.2020).

Dosen: Die EU hat sich 300 Millionen Impfdosen gesichert. Österreich erhält 5,5, Millionen Dosen im Jahr 2021. Ab der ersten Jännerwoche sollen wöchentlich Teillieferungen von rund 60.000 Dosen geliefert werden. 

Wirksamkeit: Der Impfstoff bietet einen Schutz von 95 Prozent. Die Impflinge erhalten zwei Dosen im Abstand von 21 Tagen. Eine Immunität wird eine Woche nach der letzten Impfung erreicht.

Haltbarkeit: Der Impfstoff ist bei minus 70 Grad bis zu sechs Monate haltbar, bei Kühlschranktemperaturen um die 8 Grad hält er fünf Tage.

Nebenwirkungen: Bis einige Tage nach der Impfung können Nebenwirkungen wie leichte Kopfschmerzen, Rötungen an der Impfstelle, Müdigkeit oder leichtes Fieber auftreten. Schwere Nebenwirkungen sind bisher nicht bekannt.

Robin Rumler, Geschäftsführer von Pfizer Österreich, erklärt, wie der Corona-Impfstoff "Comirnaty" funktioniert.

Moderna

Zulassung: In den USA ist der mRNA-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna bereits zugelassen und wird verimpft. Für Europa wird mit einer Zulassungsentscheidung am am 6. Jänner gerechnet.

Dosen: Österreich soll im ersten Quartal 200.000 Impfdosen vom EU-Kontingent erhalten.

Wirksamkeit: Der Impfstoff schützt zu 94,1 Prozent vor einer Erkrankung und zu 100 Prozent vor einem schweren Verlauf. Er muss zwei Mal im Abstand von vier Wochen verabreicht werden. Immun ist man eine Woche nach der letzten Impfung.

Haltbarkeit: Der Impfstoff von Moderna soll bei minus 20 Grad bis zu sechs Monate stabil sein. Bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad soll er 30 Tage halten.

Nebenwirkungen: In den Tagen nach er Impfung sind bisher Nebenwirkungen wie die Rötung oder Schwellung der Einstichstelle oder eine Schwellung der Lymphknoten aufgetreten. Auch Beschwerden wie Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen kommen häufig vor. Bei sehr wenigen Menschen (0,01 Prozent) trat eine Lähmung des Gesichtsnervs auf. Es kam auch zu möglicherweise allergischen Reaktionen (bei 0,4 Prozent) – noch ist unklar, ob die in Zusammenhang mit der Impfung stehen.

AstraZeneca

Zulassung: Großbritannien erteilte am Donnerstag (30. Dezember) eine Notfallzulassung. Die EMA hat erste Studienergebnisse erhalten. AstraZeneca hat aber noch keinen Zulassungsantrag gestellt. Es wird mit einer Zulassung im Februar gerechnet. 

Dosen: Der Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca, der in Zusammenarbeit mit der Oxford University entwickelt wurde, baut auf bereits erprobter Technologie auf - dem Vektorviren-Verfahren. Dabei wird ein ungefährlicher, modifizierter Adenovirus Coronavirus-mRNA in den Körper eingeschleust. Die EU hat sich bei AstraZeneca bis zu 400 Millionen Impfdosen gesichert. Österreich soll zwischen sechs und acht Millionen Dosen erhalten.

Wirksamkeit: Es sind zwei Impfdosen im Abstand von vier bis zwölf Wochen notwendig. Man geht von einer Wirksamkeit von 70 Prozent aus. Bei Studien bei kleineren Probandengruppen wurde laut Pfizer ein Schutz von 90 Prozent erreicht. Eine Immunität soll spätestens 14 Tage nach der zweiten Impfung erreicht werden.

Haltbarkeit: Da der Impfstoff auf bereits erprobter Technologie aufbaut, ist er kostengünstiger ist als seine Konkurrenz-Impfstoffe. Zudem kann das Präparat von AstraZeneca im Kühlschrank gelagert werden. 

Nebenwirkungen: Erste Studien berichten von Fieber, Müdigkeit, Rötungen und Ähnliches, aber keine schweren Nebenwirkungen.

Die britische Arzneimittelbehörde MHRA lässt den Corona-Impfstoff des schwedisch-britischen Pharmakonzerns AstraZeneca für Großbritannien zu.

Curevac

Zulassung: Der mRNA-Impfstoff des deutschen Unternehmens Curevac befindet sich seit Mitte Dezember in der letzten Studienphase – die Ergebnisse sollen bis Ende März 2021 vorliegen. Ein Zulassungstermin steht noch nicht fest.

Dosen: Die EU hat sich 405 Millionen Impfdosen gesichert. Deutschland setzt auf den Curevac-Impfstoff und hat 20 Millionen zusätzliche Dosen bestellt. 

Wirksamkeit: Zur Wirksamkeit liegen noch keine Daten vor. Nach aktuellem Stand sollen zwei Dosen im Abstand von 28 Tagen verimpft werden.

Haltbarkeit: Der Impfstoff hält sich mindestens drei Monate bei Kühlschranktemperaturen und soll auch bis zu 24 Stunden bei Raumtemperatur stabil sein.

Nebenwirkungen: In den Studienphasen I und II wurden aber keine schwerwiegenden Nebenwirkungen festgestellt. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Hoffnungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ruhen auf den Impfstoffen von Biontech/Pfizer, AstraZeneca und Moderna. Ein Überblick.
  • Biontech und Pfizer: mRNA-Impfstoff bereits zugelassen in EU - 95 Prozent Schutz - Österreich erhält 5,5, Millionen Dosen im Jahr 2021
  • Moderna: Zulassung wohl am 6. Jänner - 94,1 Prozent Schutz - Österreich erhält 200.000 Impfdosen im ersten Quartal
  • AstraZeneca: In UK bereits zugelassen - 70 bis 90 Prozent Schutz - Österreich soll zwischen sechs und acht Millionen Dosen erhalten.
  • Curevac: Zulassung noch offen - Zur Wirksamkeit liegen noch keine Daten vor

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