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Zweiwöchiger Lockdown im britischen Landesteil Wales

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Der britische Landesteil Wales führt wegen der Corona-Pandemie einen zweiwöchigen Lockdown ein. Dies sei notwendig, um die Ausbreitung des Erregers etwas zu bremsen und das Gesundheitswesen vor dem Kollaps zu bewahren, teilte der Regierungschef von Wales, Mark Drakeford, am Montag in Cardiff mit.

Die strengen Kontaktbeschränkungen sollen vom 23. Oktober bis zum 9. November gelten. Wer könne, müsse in dieser Zeit seiner Arbeit zu Hause nachgehen. Freizeitaktivitäten und Tourismus seien dann untersagt. Nur Geschäfte mit lebensnotwendigen Waren dürfen den Angaben zufolge öffnen, Pubs und Restaurants bleiben geschlossen. Auch Treffen verschiedener Haushalte - ob drinnen oder draußen - seien verboten.

Wissenschaftliche Berater drängen Premierminister Boris Johnson schon lange, wieder einen nationalen Lockdown wie im Frühjahr anzuordnen. Nicht nur Wales, sondern auch der Norden Englands, Teile von Schottland sowie Nordirland sind stark von der Pandemie betroffen. Doch Johnson will mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen warten.

Corona: Weltweite Herausforderungen

Erste Kliniken an ihre Kapazitäten gelangt

Im englischen Großraum Manchester können unterdessen einem Medienbericht zufolge die ersten Kliniken keine Covid-19-Patienten mehr aufnehmen. Zwölf Krankenhäuser seien bereits voll, zitierte der "Guardian" aus einem internen Dokument des staatlichen Gesundheitsdienstes National Health Service (NHS). Bürgermeister Andy Burnham forderte am Montag erneut von Premier Johnson mehr finanzielle Unterstützung für die Menschen und Firmen in der Region.

Der Nordwesten Englands gehört zu den besonders stark von der Corona-Krise betroffenen Regionen im Vereinigten Königreich. Auch in Liverpool stießen einige Kliniken bereits an ihre Kapazitätsgrenzen: Dort ist dem "Guardian" zufolge viel Personal erkrankt und in Isolation. Britische Kliniken gelten als chronisch unterfinanziert. Schon bei größeren Grippewellen stehen sie oft vor dem Kollaps.

In Großbritannien haben sich nach Angaben vom Sonntag binnen 24 Stunden mehr als 16.000 Menschen mit dem Virus angesteckt. Bisher sind den Statistiken zufolge mehr als 43.000 Menschen gestorben. Doch wird in dem Land mit seinen knapp 67 Millionen Einwohnern mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet; es mangelt an Tests.

ribbon Zusammenfassung
  • Dies sei notwendig, um die Ausbreitung des Erregers etwas zu bremsen und das Gesundheitswesen vor dem Kollaps zu bewahren, teilte der Regierungschef von Wales, Mark Drakeford, am Montag in Cardiff mit.
  • Wissenschaftliche Berater drängen Premierminister Boris Johnson schon lange, wieder einen nationalen Lockdown wie im Frühjahr anzuordnen.
  • Doch Johnson will mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen warten.

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