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Zwei Grazer Schüler nach Amoklauf-Drohung ausgeforscht

Heute, 08:21 · Lesedauer 2 min

Zwei Schüler in Graz sind nach einem auf Social Media angekündigten Amoklauf ausgeforscht worden. Die Burschen hatten Mitte Oktober in einer inoffiziellen Snapchat-Gruppe der Schule - getarnt durch Nicknames - gegenüber Mitschülern die Tat vorhergesagt. Zudem versendeten sie laut einer Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark auch ein manipuliertes Bild zweier Schulklassen mit vermeintlich verstorbenen Schülern. Die Burschen gestanden die Drohung.

Die Ermittlungen wurden am 22. Oktober durch eine Anzeige des Direktors einer Mittelschule im Grazer Bezirk Gries sowie einer Sozialarbeiterin der Schule ins Rollen gebracht. Die Polizei forschte innerhalb von zwei Tagen die Verdächtigen im Alter von 14 und 15 Jahren aus. Bei den Vernehmungen gestand der Jüngere der beiden, dass er einen Amoklauf angekündigt hat. Der 15-Jährige sicherte ihm in der Gruppe die Unterstützung zu.

Gegenüber den Beamten gaben die Burschen an, dass sie kein Motiv für die Drohung hatten und diese auch gar nicht ernst gemeint war. Zudem seien sie sich der Tragweite dieser Äußerungen nicht bewusst gewesen, so die Polizei. Auf die Frage, ob solche Äußerungen bei anderen Mitschülern etwas bewirken können, zeigte sich der 14-Jährige unwissend: "Ich habe darüber noch nie nachgedacht."

Die beiden Jugendlichen wurden zwar aus der Haft entlassen, aber sie werden wegen des Verdachts der gefährlichen Drohung angezeigt. Im Fall einer Verurteilung sind Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren möglich. In einem gemeinsamen Brief, der vor wenigen Tagen an sämtliche steirische Schulen verschickt wurde, appellierten Bildungs- und Landespolizeidirektion an die Vernunft von Schülerinnen und Schülern, aber auch an die Verantwortung von Erziehungsberechtigten: "Jede Drohung wird ernst genommen, sofort angezeigt und hat schwerwiegende Folgen."

Zusammenfassung
  • Zwei Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren wurden in Graz identifiziert, nachdem sie Mitte Oktober in einer inoffiziellen Snapchat-Gruppe einen Amoklauf angekündigt und ein manipuliertes Bild mit vermeintlich verstorbenen Mitschülern verschickt hatten.
  • Die Ermittlungen begannen am 22. Oktober nach einer Anzeige des Schuldirektors und einer Sozialarbeiterin, woraufhin die Verdächtigen innerhalb von zwei Tagen ausgeforscht und die Drohung von beiden gestanden wurde.