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Wieder Messerattacken mit Verletzten in Wien-Favoriten

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Bereits zum sechsten Mal seit Monatsbeginn ist es in Wien-Favoriten zu Angriffen mit Messern gekommen. Am gestrigen späten Donnerstagnachmittag wurden sogar zwei Männer bei zwei voneinander unabhängigen Geschehnissen verletzt, einer davon schwer, wie die Polizei am Freitag weiter ausführte. Aus noch unbekannten Gründen geriet ein 28-Jähriger auf der Favoritenstraßen mit einem Mann in Streit. Dieser zog ein Messer und stach auf den Libyer ein. Danach flüchtete der Unbekannte.

Die beiden Männer gerieten gegen 17.15 Uhr in Streit. Worum es ging, ist noch unklar, weil das Opfer noch nicht einvernommen werden konnte. Nahe eines türkischen Restaurants lief der Kontrahent dann von hinten auf den 28-Jährigen zu und fügte ihm Schnitt- und Stichverletzungen im Bereich der Hand, des Unterarms sowie des Beins zu. Die Berufsrettung Wien versorgte den Verletzten notfallmedizinisch und brachte ihn in ein Krankenhaus. Lebensgefahr bestand laut Polizei nicht.

Die Ermittlungen wegen absichtlich schwerer Körperverletzungen laufen. Gesucht wird der unbekannte Täter, der laut Zeugenaussagen 1,80 Meter groß war. Er war schwarz gekleidet und hat einen rötlichen Bart.

Zeitgleich - gegen 17.30 Uhr - kam es zu einer Rauferei mit mehreren Beteiligten im Bereich der U-Bahnstation Reumannplatz. Auch dabei soll ein Messer im Spiel gewesen sein. Die Polizei stoppte einen Mann, der ein Messer bei sich hatte und leichte Verletzungen im Gesicht aufwies. Er gab an, von mehreren Menschen attackiert worden zu sein. Das Messer habe er nur zur Selbstverteidigung bei sich, er habe damit aber niemanden verletzt. Weitere Verletzte fanden die Beamten nicht.

Es ist damit die sechste Bluttat im Monat März in dem Bereich. Am 2. März kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern am Reumannplatz. Ein 21- und ein 45-Jähriger gingen auf die Kontrahenten los und verletzten sie mit Messern schwer. Ein 18- und der 21-Jährige mussten ins Spital gebracht werden. Bei der Amtshandlung hatten zahlreiche Schaulustige die Einsatzkräfte an Erste-Hilfe-Maßnahmen gehindert.

Eine Woche später wurde ein 24-Jähriger am Keplerplatz von einem Bekannten niedergestochen, nachdem er mit diesem in Streit geraten war. Der Mann ging mit der Wunde noch zu einem Treffen mit seiner Freundin. Die 21-Jährige verständigte schlussendlich die Polizei, und der junge Mann konnte von der Berufsrettung versorgt und in ein Spital gebracht werden.

Am vergangenen Sonntagabend wurde ein 21-Jähriger vor dem Eissalon Tichy am Reumannplatz durch Messerstiche schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt. Der Grundwehrdiener war Frauen zu Hilfe gekommen, die von einer Gruppe Jugendlicher belästigt worden waren. Diese attackierten daraufhin den 21-Jährigen, fügten ihm Stich- und Schnittwunden im Rücken und am Oberschenkel zu und verschwanden. Sie müssen ebenso ausgeforscht werden wie die Frauen, denen der junge Mann geholfen hatte.

Am Montagabend - wenige Stunden, nachdem Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Reumannplatz an einer Schwerpunktaktion der Polizei teilgenommen und die neugegründete Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität (EJK) vorgestellt hatte - bekam ein 20-Jähriger bei einer Rauferei mit mehreren Beteiligten einen nicht lebensgefährlichen Stich in den Oberkörper verpasst. Als Verdächtiger wurde kurz darauf ein 18-jähriger syrischer Staatsbürger festgenommen, der ein Messer - vermutlich die Tatwaffe - bei sich hatte.

ribbon Zusammenfassung
  • In Wien-Favoriten kam es gestern zu zwei Messerangriffen, die sechste derartige Tat im März; ein Mann wurde schwer verletzt.
  • Die Polizei sucht einen etwa 1,80 Meter großen Mann mit rötlichem Bart wegen schwerer Körperverletzung.
  • In einem separaten Vorfall wurde ein weiterer Mann nahe der U-Bahnstation Reumannplatz verletzt; er behauptet, das Messer nur zur Selbstverteidigung getragen zu haben.