APA/APA (dpa)/Britta Pedersen

Wieder mehr als 1.000 aktive Corona-Kranke in Österreich

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Erstmals seit dem 19. Mai gibt es in Österreich wieder mehr als 1.000 mit dem Coronavirus SARS-COV-2 infizierte Menschen. Nach den am Montag veröffentlichten Zahlen des Innenministeriums waren 1.012 Menschen aktiv an Covid-19 erkrankt. Insgesamt gab es in Österreich bisher 18.365 positive Testergebnisse, 706 sind bisher an oder mit Covid-19 gestorben, 16.647 sind wieder genesen.

Erstmals seit dem 19. Mai gibt es in Österreich wieder mehr als 1.000 mit dem Coronavirus SARS-COV-2 infizierte Menschen. Nach den am Montag veröffentlichten Zahlen des Innenministeriums waren 1.012 Menschen aktiv an Covid-19 erkrankt. Insgesamt gab es in Österreich bisher 18.365 positive Testergebnisse, 706 sind bisher an oder mit Covid-19 gestorben, 16.647 sind wieder genesen.

Derzeit befinden sich 78 Menschen aufgrund des Coronavirus in krankenhäuslicher Behandlung, davon zehn auf Intensivstationen. Gegenüber Sonntag sind 85 Infektionen hinzugekommen.

Vor allem in Oberösterreich stieg die Zahl der Infizierten am Montag erneut - von 393 am Sonntagabend auf 418 am Montag zu Mittag. Neue Fälle wurden aus fleischverarbeitenden Betrieben gemeldet, auch der "Freikirchen-Cluster" ist nochmals größer geworden. Zwei Schulen wurden behördlich geschlossen.

Der oberösterreichische "Freikirchen-Cluster" ist von 151 Personen am Wochenende auf insgesamt 157 Fälle (Stand Montag, 15.00 Uhr) gewachsen. Ein Großteil der Betroffenen sei allerdings bereits bekannt und abgesondert gewesen, berichtete der Krisenstab des Landes. Bei Kontrollen der Polizei wurden in dem Cluster erneut Quarantäneverstöße festgestellt.

Die Zahl der Infektionen unter Mitarbeitern fleischverarbeitender Betriebe stieg von zehn am Sonntag auf 13. Betroffen sind insgesamt vier Unternehmen. Die Tests der übrigen Beschäftigten dieser Firmen sowie das Kontaktpersonenmanagement liefen auf Hochtouren. Bisher eingelangte Testergebnisse waren allesamt negativ.

Weitere Fälle gab es auch an oberösterreichischen Schulen: Die Volksschule Mehrnbach (Bezirk Ried), wo mittlerweile zwei Lehrer und drei Schüler infiziert sind, sowie die Neue Mittelschule Hofkirchen an der Trattnach (Bezirk Grieskirchen), wo zwei Beschäftigte - darunter eine Lehrkraft mit sehr vielen Kontaktpersonen - positiv sind, wurden am Montag behördlich geschlossen. Weitere Fälle kamen in der Volksschule 10 in Linz, den Volksschulen Kirchberg-Thening (Bezirk Linz-Land) und Schwertberg (Bezirk Perg) sowie der Polytechnischen Schule Perg mit jeweils einem erkrankten Schüler und in der NMS der Franziskanerinnen Wels, wo eine Lehrkraft infiziert ist, dazu. Im Kindergarten Kirchberg-Thening sind zwei Kinder betroffen. In fünf Bezirken Oberösterreichs - Linz-Stadt, Linz-Land, Wels-Stadt, Wels-Land und Urfahr-Umgebung - haben ohnehin seit Freitag alle Schulen zu.

In den Alten- und Pflegeheimen des Bundeslandes, in denen es zwischenzeitlich bereits keine Corona-Fälle mehr gegeben hatte, sind aktuell sechs Personen infiziert. Es handelt sich um vier Bewohner und zwei Mitarbeiter von insgesamt fünf Einrichtungen.

Ab Dienstag gilt angesichts der jüngsten Entwicklungen in den Amtsgebäuden des Landes sowie jenen der Städte Linz und Wels wieder Maskenpflicht. Auch in den oberösterreichischen Justizanstalten muss wieder Mund-Nasenschutz getragen werden, informierte Justizministerin Alma Zadic (Grüne) am Montag.

In Linz wurden als Reaktion auf die steigende Zahl der Fälle - Stand Mittag waren es 115 - verstärkte Kontrollen in Öffis, Lokalen und im öffentlichen Raum durchgeführt. In Wels, das zwischenzeitlich bereits ohne Infektionen war und nun mit 27 Erkrankten und 69 unter Quarantäne stehenden Personen betroffenen ist, wurden vom Gesundheitsdienst der Stadt die FSME-Impfungen vorübergehend ausgesetzt.

Die Contact-Tracing-Teams im Linzer Gesundheitsamt wurden für den laufenden Betrieb um zwei Personen auf 20 aufgestockt. 30 Mitarbeiter des Magistrats haben sich zudem freiwillig gemeldet, um diese Tätigkeit zusätzlich zu ihrem regulären Dienst an den Wochenenden zu übernehmen. LH Thomas Stelzer (ÖVP) hat für das Kontaktpersonenmanagement im Land einen Assistenzeinsatz des Bundesheeres angefordert.

Zudem wurden wegen der steigenden Zahl von Corona-Erkrankungen vom Gesundheitsdienst der Stadt auch die FSME-Impfungen vorübergehend ausgesetzt. Am Montag wurden in Wels 26 Erkrankte gezählt, 69 Personen standen unter Quarantäne.

In einem Grazer Gymnasiums wurde im Rahmen eines Contact-Tracings ein Schüler positiv auf das Coronavirus getestet. Die Direktorin des BR/BRG Graz-Carnerigasse, Barbara Bruglacher, bestätigte der APA am Montag entsprechende Medienberichte. Seine Klassenkameraden und -lehrer sind am Montag zuhause geblieben und sollen laut Direktorin am Dienstag getestet werden.

SPÖ-Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner sprach sich unterdessen in einem Interview mit oe24.tv für eine Wiedereinführung der Maskenpflicht in geschlossenen Räumen aus. Dort, "wo sich Leute länger aufhalten und wo Abstände nicht eingehalten werden können", sagte sie in dem vorab übermittelten Gespräch. "Supermärkte sind so ein Bereich."

"Aus meiner Erfahrung im Gesundheitskrisenmanagement weiß ich, dass es das Vertrauen schwächt, wenn es bei Maßnahmen ständiges Hin und Her gibt. Ich fände es richtig, die Maskenpflicht in Öffis - egal, wie die Entwicklung ist - auf jeden Fall weiter zu behalten." Rendi-Wagner forderte erneut das Verteilen von Gratis-Masken. "Ich habe vorgeschlagen, dass man Masken gratis vor Supermärkten, Einkaufszentren und öffentlichen Gebäuden austeilt. Ich bin überzeugt, dass eine große Zahl von Menschen das annimmt."

In Wien könnten indes die Vorsichtsmaßnahmen in Sachen Coronavirus wieder verschärft werden, wenn die Situation es erfordert - ähnlich wie in Oberösterreich, wo etwa das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Amtsgebäuden wieder vorgeschrieben ist. Das hat Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Montag in einer Pressekonferenz erläutert. Vorerst sind jedoch keine entsprechenden Schritte geplant.

"Das Coronavirus wird uns noch länger begleiten", betonte Ludwig. Er habe immer dafür plädiert, dass man auch regional reagieren könne, wenn dies nötig sei. "Das Wichtige ist, dass wir immer sehr schnell wissen, was die Auslöser sind, welche Bezugspersonen es gegeben hat und dass wir die Cluster schnell eingrenzen und Maßnahmen setzen. Das funktioniert derzeit sehr gut."

Darum sehe er aktuell keinen unmittelbaren Anlass, in Wien vergleichbare Maßnahmen durchzuführen wie in Oberösterreich. "Aber es ist nicht auszuschließen", fügte er hinzu - etwa dann, wenn es zu einer deutlichen Häufung der Fälle komme.

In den vergangenen Tagen waren in Wien wieder mehr Neuinfektionen registriert worden als zuletzt, also sich der Schnitt auf rund 20 neue Fälle eingependelt hatte. Am Samstag wurden etwa 53 Infektionen gemeldet. Aktuell sind 4.100 positive Tests bestätigt. Von Sonntag auf Montag wurden 21 neue Infektionen entdeckt.

Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt in der Bundeshauptstadt 198. Insgesamt 3.555 Personen sind wieder genesen.

ribbon Zusammenfassung
  • Erstmals seit dem 19. Mai gibt es in Österreich wieder mehr als 1.000 mit dem Coronavirus SARS-COV-2 infizierte Menschen.
  • Nach den am Montag veröffentlichten Zahlen des Innenministeriums waren 1.012 Menschen aktiv an Covid-19 erkrankt.
  • Insgesamt gab es in Österreich bisher 18.365 positive Testergebnisse, 706 sind bisher an oder mit Covid-19 gestorben, 16.647 sind wieder genesen.
  • Zwei Schulen wurden behördlich geschlossen.

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