APA/APA/dpa/Christoph Soeder

Weiterhin starke Verbreitung der Grippe in Österreich

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Die starke Grippewelle hat Österreich nach wie vor im Griff. Das Zentrum für Virologie der MedUni Wien meldete am Mittwoch anhand der Zahlen der Vorwoche "weiterhin hohe Influenzavirusaktivität". Ferienbedingt gab es weniger Einsendungen von Stichproben, die Positivrate lag aber bei hohen 46 Prozent. Die Influenza-Impfung ist weiterhin vor allem für Ältere und Kinder empfohlen, bei Kindern wurden diese Saison wie auch in anderen Jahren bereits tödliche Grippefälle gemeldet.

In Oberösterreich gab es zwei Todesfälle bei Kindern in Verbindung mit der "echten" Grippe (Influenza). Hinzu kommen laut Aussendung des Kepler Universitätsklinikum Linz von Montag gefährliche Folgeerkrankungen. Ein betroffenes Kind schwebe aufgrund einer Herzmuskelentzündung in akuter Lebensgefahr, weitere leiden als Folge der Grippe an Gehirnentzündungen bzw. dem Guillain Barre Syndrom (akute aufsteigende Lähmungen).

"Für die Vorsorge ist es auch für diesen Winter nicht zu spät", betonte Kinderarzt Rudolf Schmitzberger, Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer. Es sei eine Katastrophe, dass Kinder im Zuge von Influenza-Infektionen verstorben sind oder mit Myokardien in Lebensgefahr schweben, wie es derzeit in Oberösterreich der Fall ist: "Das ist besonders bitter vor dem Hintergrund, dass in Österreich noch ausreichende nasale Impfstoffe für Kinder zur Verfügung stehen", betonte er in einer Aussendung.

Die kostenlose Influenza-Impfung kann ab dem sechsten Lebensmonat erfolgen, ab dem zweiten Lebensjahr bis zum 15. Lebensjahr wird der Impfstoff mittels Nasenspray verabreicht. "Das ist eine einfache und völlig schmerzfreie Möglichkeit, Kinder zu schützen", erklärte Schmitzberger. "Kinderärzte und Hausärzte sind hier die ersten Ansprechpartner, die rasch impfen. Der Impfstoff sei diese Saison sehr treffsicher gegen die aktuell verbreiteten Influenza-Viren, versicherte der Experte.

15 von 100.000 Menschen in Österreich sterben im Durchschnitt jedes Jahr an Influenza. Das entspricht laut Gesundheitsministerium mehr als 1.000 Todesfällen pro Jahr. Die Zahl schwankt aber je nach Virusvariante stark. Bei der bisher letzten großen Influenzawelle 2016/17 wurde die Zahl der Todesopfer auf mehr als 4.000 geschätzt, geht aus den Daten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) hervor. In den vergangenen beiden Wintern waren Grippewellen aufgrund der Corona-Maßnahmen ausgeblieben.

Im jüngst veröffentlichten österreichischen Impfplan 2023 wird eindringlich vor der Influenza gewarnt und eine Impfung empfohlen, um schwere Fälle bis hin zu Hospitalisierungen und Tod zu vermeiden. Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere, chronisch Kranke und ältere Menschen ab 60 Jahren sind für schwere Verläufe besonders gefährdet: Mehr als 60 Prozent aller Influenza-assoziierten Hospitalisierungen und rund 90 Prozent der Todesfälle fallen in die Altersgruppen der Älteren und Kinder.

(S E R V I C E - Wöchentliche Grippedaten - MedUni: www.influenza.at - AGES: http://go.apa.at/89FOW2OP - Stadt Wien: http://go.apa.at/3eLAQQaS)

ribbon Zusammenfassung
  • Das Zentrum für Virologie der MedUni Wien meldete am Mittwoch anhand der Zahlen der Vorwoche "weiterhin hohe Influenzavirusaktivität".
  • In Oberösterreich gab es zwei Todesfälle bei Kindern in Verbindung mit der "echten" Grippe.
  • 15 von 100.000 Menschen in Österreich sterben im Durchschnitt jedes Jahr an Influenza.
  • Das entspricht laut Gesundheitsministerium mehr als 1.000 Todesfällen pro Jahr.

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