Waldbrände in Portugal nur teilweise unter Kontrolle
In Portugal wütete ein Feuer, das in der Nacht zum Sonntag im Peneda-Gerês-Nationalpark in der Nähe der nordportugiesischen Kleinstadt Ponte da Barca ausgebrochen war, weiter heftig. Die meisten Einsatzkräfte wurden am Mittwoch allerdings gebraucht, um einen Waldbrand in der Nähe von Arouca im Zentrum des Landes zu löschen. Dort waren laut Zivilschutz 750 Feuerwehrleute mit 260 Fahrzeugen im Einsatz.
Rund um das nordportugiesische Dorf Melres erlebten die Menschen eine beängstigende Nacht, da sich die Flammen eines Waldbrandes auf ihre Häuser zubewegten. Andere Brände in der Nähe von Santarém, Penamacor und Nisa wurden in der Nacht unter Kontrolle gebracht, wie der Zivilschutz mitteilte. Die Wetterbedingungen waren am Mittwoch allerdings mit Temperaturen von bis zu 40 Grad sowie starkem Wind extrem ungünstig.
Laut dem portugiesischen Meeres- und Atmosphäreninstitut IPMA galt für weite Teile des Landes "maximales, sehr hohes oder hohes" Brandrisiko. Die Behörden waren deswegen in Alarmbereitschaft. "Unser ganzes System ist einsatzbereit, um so schnell wie möglich zu reagieren", versicherte Regierungschef Luís Montenegro am Dienstag.
Das Urlaubsland Portugal hat jedes Jahr mit zerstörerischen Waldbränden zu kämpfen. Nach der Waldbrandsaison 2017 mit mehr als hundert Toten hat Portugal seine Ausgaben für die Prävention und die Bekämpfung von Waldbränden stark erhöht. Dennoch wurden nach vorläufigen Angaben der nationalen Forstbehörde allein in diesem Jahr bereits mehr als 29.000 Hektar durch Brände zerstört. Am Mittwoch kündigte die Regierung an, bis August 76 Löschflugzeuge einsatzbereit zu haben.
Zusammenfassung
- Bei der Bekämpfung von sieben großen Waldbränden im Norden und Zentrum Portugals waren am Mittwoch rund 2.000 Feuerwehrleute im Einsatz, allein beim Brand nahe Arouca arbeiteten 750 Einsatzkräfte mit 260 Fahrzeugen.
- Die Löscharbeiten werden durch extreme Wetterbedingungen mit Temperaturen von bis zu 40 Grad und starkem Wind erheblich erschwert, das Brandrisiko gilt laut Behörden als maximal bis hoch.
- In diesem Jahr wurden bereits mehr als 29.000 Hektar Wald durch Brände zerstört, die Regierung kündigte an, bis August 76 Löschflugzeuge bereitzustellen.