"Wahnsinn und Dilettantismus": Was sich Gastro, Handel und Hotellerie von Politik erwarten

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Gastro-Obmann Dobcak wünscht sich für Wien eine Verschiebung der Sperrstunde auf 24 Uhr. Hotellerie-Obmann Schmid fordert vor allem, dass die Gültigkeit des Grünen Passes denen anderer EU-Länder entspricht, damit Touristen nicht vor verschlossenen Türen stehen. Handelsverband-Geschäftsführer Will fordert nur eine FFP2-Maskenpflicht in den Geschäften.

Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) berät am heutigen Donnerstag mit Experten über die Corona-Lage in der Bundeshauptstadt. Dabei wird entschieden, ob Wien bei den bundesweiten Lockerungen mitzieht oder wie bereits öfters zuvor einen strengeren Corona-Kurs einschlagen wird.

Gastronomie, Fremdenverkehr und Handel erhoffen sich im Voraus von den Beratungen dringend Maßnahmen-Lockerungen, um das Geschäft wieder anzukurbeln. Der Hotellerie-Obmann Wien bei der Wirtschaftskammer Dominic Schmid ortet im PULS 24 Interview gar "Wahnsinn und Dilettantismus" in der bisherigen Corona-Politik. Die Hotellerie habe 90 Prozent Umsatzeinbußen zu verzeichnen.

Er wünscht sich vor allem eine 3G-Regel, damit Touristen wieder nach Wien kommen können, ohne vor verschlossenen Türen zu stehen. Der Grüne Pass sei EU-weit eingeführt worden, um einheitliche Regeln zu haben. Dass die Bundesregierung nun die Gültigkeitsdauer verkürze, stehe dem vollkommen entgegen.
 

Dobcak: Verlegung der Sperrstunde "ist die größte Forderung"

Peter Dobcak, Gastro-Obmann Wien bei der Wirtschaftskammer, über die Wünsche der Gastronomie an die Corona-Politik in Wien.

Peter Dobcak, Gastro-Obmann der Wiener Wirtschaftskammer, wünscht sich naturgemäß vor allem eine Verschiebung der Sperrstunde auf 24 Uhr. Das Abendgeschäft in der Gastronomie leide sehr empfindlich unter der Sperrstunde von 22 Uhr. Beziffern könne er die Umsatzeinbußen aktuell aber nicht.

Die Begründung, dass Wien aufgrund besonderer Bedingungen keine Lockerungen wie im Rest Österreichs zulassen können, will Dobcak nicht zulassen: "Ich denke nicht, dass andere Bedingungen herrschen wie in Schweden, in Belgien oder den Niederlanden", sagt er. Und dort würde aktuell auch überall gelockert.

Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will spricht im Interview mit PULS 24 über die Forderungen des Handels an Wien.

"Das Virus in Wien ist nicht anders als in Pukersdorf", meint auch Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Auch dem Handel in der Bundeshauptstadt fehle es an Planungssicherheit, wie Will im Interview mit PULS 24 kritisiert. Auch in dieser Branche wünsche man sich eine Gleichschaltung Wiens mit dem Bund. "Das politische Spiel muss enden", fordert Will im Interview.

Für Will hätte eine Weiterführung der 2G-Regelung im Handel "keine virologische Begründung". Das Infektionsgeschehen in anderen EU-Ländern würde zeigen, dass hier eine FFP2-Maskenpflicht ausreicht. Sollte Wien an dieser Corona-Maßnahme festhalten wollen, dann sei dies nur ein "Arbeitsplatz-Gefährdungs-Programm", so Will. Auch eine 3G-Regelung bei Kunden sei für ihn keine Alternative. Das sei "der größte Schwachsinn", meint Will.

ribbon Zusammenfassung
  • Gastro-Obmann Dobcak wünscht sich für Wien eine Verschiebung der Sperrstunde auf 24 Uhr. Hotellerie-Obmann Schmid fordert vor allem, dass die Gültigkeit des Grünen Passes denen anderer EU-Länder entspricht, damit Touristen nicht vor verschlossenen Türen stehen. Handelsverband-Geschäftsführer Will fordert nur eine FFP2-Maskenpflicht in den Geschäften.

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