Vulkan FagradalsfjallAPA/AFP/Halldor KOLBEINS

Island zittert: Gefahr von Vulkan-Eruption "enorm gestiegen"

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Die zahlreichen Erbeben deuteten es bereits an: In Island könnte ein Vulkan ausbrechen. Das isländische Wetteramt habe am Freitag "eine signifikante Veränderung in der seismischen Aktivität" festgestellt. Es wurden bereits Notfalls-Evakuierungen durchgeführt.

Seit einigen Tagen bebt die Erde in Island auffällig viel. Auch eine der größten Touristenattraktionen im Land wurde bereits geschlossen. Mit Besorgnis blickt die Bevölkerung Islands  in Richtung des Vulkans Fagradalsfjall. Wegen des sogenannten Erdbebenschwarms rief die Polizei eine Gefahrenlage aus.

Notfalls-Evakuierungen durchgeführt

Wie die "BBC" berichtet, haben die Behörden Tausende Bewohner:innen der südwestlichen Stadt Grindavík vorsorglich zur Evakuierung aufgefordert. Die Erschütterungen würden sich vor allem in Richtung dieser Stadt bewegen. "Es gab enorme Schäden an Häusern und Infrastruktur, aber das kann alles repariert werden", sagte der isländische Präsident Gudni Th.  Jóhanesson am Samstag dem Sender RUV. Die Gefahrenlage dauere zwar an. "Aber wir sind dankbar dafür, dass es keine Opfer gab", sagte Jóhanesson.

Das isländische Wetteramt ist besorgt, dass sich große Mengen Magma im Untergrund ausbreiten und an die Oberfläche kommen könnten. Der Katastrophenschutzbehörde betont aber, dass es sich nur um eine "Notfall-Evakuierung" handle. Man habe "viel Zeit, um zu reagieren". Alle Straßen in der Stadt sind außer für Notfälle gesperrt. 

Gefahr von Eruption "enorm gestiegen"

Das isländische Wetteramt habe am Freitag "eine signifikante Veränderung in der seismischen Aktivität" festgestellt. Magma könnte sich bereits unter der Stadt Grindavík ausgebreitet haben. 

Der Vulkanologe Thorvaldur Thordarson sagte zu RUV, die Gefahr einer Eruption sei "enorm gestiegen". Er rechne mit Stunden oder wenigen Tagen - falls sich die Erde nicht doch noch beruhige. Offenbar habe sich Magma in einer Tiefe von vier bis fünf Kilometern seit zwei Wochen in einer Art Vorratskammer gesammelt, sagte Thordarson. Die Erdbeben seien eine Folge davon, denn die Magma schaffe sich Platz.

Der genaue Zeitpunkt eines Vulkanausbruchs könne nicht vorhergesagt werden, sagte Experte Friis. Auch der genaue Ort könne nur geschätzt werden. Der Magmatunnel verlaufe nun unter Grindavík. Es sei aber möglich, dass die Eruption unter dem Meer stattfinden werde.

ribbon Zusammenfassung
  • Seit Tagen kommt es in Island zu Erdbeben. Grund dafür könnte ein drohender Vulkanausbruch sein.
  • Island evakuiert deshalb bereits die Stadt Grindavík.
  • "Es gab enorme Schäden an Häusern und Infrastruktur, aber das kann alles repariert werden", sagte der isländische Präsident Gudni Th.  Jóhanesson am Samstag dem Sender RUV. 
  • Das isländische Wetteramt habe am Freitag "eine signifikante Veränderung in der seismischen Aktivität" festgestellt.