Wien
Diskriminierung bei WC-Gebühren: Volksanwaltschaft übt scharfe Kritik
"Dieser Fall von Diskriminierung stinkt wahrlich zum Himmel", meinte Volksanwältin Gabriela Schwarz (ÖVP) am Freitag.
Es sei unfair, dass Männer in der Bundeshauptstadt Pissoirs gratis nützen können, während Frauen in jedem Fall zur Kasse gebeten werden, wenn sie in den 28 öffentlichen Toilettenanlagen eine WC-Kabine aufsuchen.
"Gleichberechtigung sieht anders aus. Die Begründung, dass bei WC-Kabinen ein höherer Reinigungsaufwand nötig ist, lasse ich nicht gelten. Denn seien wir ehrlich: Männer treffen bei einem Urinal auch nicht immer ins Schwarze", stellte Schwarz gegenüber der APA fest.
Sie erwarte daher von der Stadt Wien, dass diese Ungleichbehandlung "umgehend" behoben wird: "Gleichbehandlung beim Toilettengang ist kein Luxus, sondern Pflicht." Abgesehen von der Diskriminierung verwehre die Stadt Wien Frauen, die kein Bargeld bei sich haben, "das menschliche Bedürfnis und Recht auf Erleichterung durch eine öffentliche Toilette", rügte Schwarz.
Zusammenfassung
- In Wien sind Pissoirs in öffentlichen WC-Anlagen gratis zugänglich, während für die Nutzung von Kabinen zu bestimmten Tageszeiten 50 Cent verlangt werden.
- Die Volksanwaltschaft kritisiert, dass Frauen dadurch benachteiligt werden, da sie in den 28 öffentlichen Toilettenanlagen immer zahlen müssen, während Männer das Pissoir kostenfrei nutzen können.
- Volksanwältin Gabriela Schwarz (ÖVP) fordert die Stadt Wien auf, diese laut ihr diskriminierende Praxis umgehend zu beenden, da Gleichbehandlung beim Toilettengang ihrer Ansicht nach eine Pflicht sei.