Verdächtiger nach Explosion in Beirut in Bulgarien in Haft
Ausländische Behörden, die eine Auslieferung eines Verdächtigen fordern, haben nach bulgarischen Recht 40 Tage Zeit, um die dafür nötigen Dokumente vorzulegen. Beirut war am 4. August 2020 von einer gewaltigen Explosion erschüttert worden, bei der mehr als 220 Menschen getötet und mehr als 6.500 weitere Menschen verletzt wurden. Dabei explodierten hunderte Tonnen ungesicherten Ammoniumnitrats, das jahrelang im Hafen gelagert hatte. Es war eine der größten nicht-nuklearen Explosionen jemals.
Die libanesischen Behörden hatten den nun festgenommenen Mann als den Besitzer eines Schiffs identifiziert, das 2013 rund 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat in den Hafen transportiert hatte. Der hoch entzündliche Stoff, der als Grundlage für Sprengstoff dient, wurde den libanesischen Behörden zufolge anschließend in einer baufälligen Lagerhalle im Hafen deponiert und führte sieben Jahre später zu der Explosion.
Der Verdächtige sei am 5. September am Flughafen der bulgarischen Hauptstadt Sofia festgenommen worden, sagte ein Vertreter der bulgarischen Justiz. Interpol hatte ihn sowie zwei weitere Verdächtige zur Fahndung ausgeschrieben.
Zusammenfassung
- Ein 48-jähriger russisch-zypriotischer Schiffsbesitzer, der wegen der Explosion im Hafen von Beirut 2020 gesucht wurde, ist am 5. September am Flughafen Sofia in Bulgarien festgenommen worden.
- Die bulgarische Justiz ordnete für den Verdächtigen eine Untersuchungshaft von maximal 40 Tagen an, während ausländische Behörden in dieser Zeit die nötigen Auslieferungsdokumente vorlegen können.
- Bei der Explosion am 4. August 2020, ausgelöst durch 2.750 Tonnen Ammoniumnitrat, starben über 220 Menschen und mehr als 6.500 wurden verletzt.