US-Demokraten für Aussage von Ex-Prinz Andrew zu Epstein
Andrew soll demnach im Rahmen einer Untersuchung zum 2019 in Haft gestorbenen Finanzier aussagen. Der Vorsitz des zuständigen House Oversight Committees liegt allerdings bei den Republikanern, die den Schritt bisher nicht öffentlich unterstützten. Eine Aussage Andrews ist, Stand heute, unwahrscheinlich.
Eine "jahrelange Freundschaft" und "gut dokumentierte Anschuldigungen" gegen Andrew deuteten darauf hin, dass der Ex-Prinz über wichtige Erkenntnisse zu Epstein verfüge, heißt es in dem Schreiben. "Im Interesse der Gerechtigkeit" für die Opfer von Epstein solle sich Andrew einer "protokollierten Befragung" unterziehen.
Andrew wird vorgeworfen, das bekannteste Epstein-Opfer Virginia Giuffre zum Sex gezwungen zu haben. Er weist die Vorwürfe zurück. Infolge der Veröffentlichung der Memoiren Giuffres waren Andrew in der vergangenen Woche auch seine verbliebenen royalen Titel und Ehren entzogen worden. Andrew ist nur noch Andrew Mountbatten Windsor. Giuffre hatte sich im April dieses Jahres im Alter von 41 Jahren das Leben genommen. Epstein hatte über Jahre einen Missbrauchsring betrieben.
Welche Verbindungen hatte Trump zu Epstein?
Welche Auswirkungen das Schreiben auf Andrew hat, ist unklar. Der "Washington Post" zufolge verfügt der Kongress zwar über weitreichende Vorladungsbefugnisse, aber Aussagen von Ausländern wie Andrew können nicht einfach erzwungen werden.
Der britische Premierminister Keir Starmer sagte, es sei die persönliche Entscheidung des früheren Prinzen, ob er eine solche Aussage tätigen wolle. Grundsätzlich gelte laut dem Regierungschef aber: Jeder, der über relevante Informationen verfügt, solle diese nicht vorenthalten. Das beziehe sich nicht nur auf diesen Einzelfall, sagte Starmer.
In den USA steht vor allem die Frage im Raum, welche Verbindungen US-Präsident Donald Trump zu Epstein hatte. Trump bestreitet, je in die kriminellen Machenschaften des Finanziers verwickelt gewesen zu sein. Im Wahlkampf hatte er die Freigabe aller Akten zu dem Fall versprochen, dazu ist es bisher nicht gekommen. Dass sich beide kannten und öfter trafen, belegen Fotos.
Zusammenfassung
- 16 demokratische Mitglieder des US-Kongresses fordern Ex-Prinz Andrew in einem Schreiben auf, vor einem Ausschuss zu den kriminellen Machenschaften von Jeffrey Epstein auszusagen.
- Andrew steht unter Verdacht, das Epstein-Opfer Virginia Giuffre zum Sex gezwungen zu haben, was er bestreitet; nach der Veröffentlichung von Giuffres Memoiren wurden ihm vergangene Woche alle royalen Titel entzogen.
- Eine Aussage Andrews gilt derzeit als unwahrscheinlich, da das zuständige House Oversight Committee von Republikanern geleitet wird und diese den Schritt bislang nicht unterstützen.
