UNO warnt vor immer mehr Hitzestress für die Menschheit
Zu den besonders betroffenen Branchen zählen die Landwirtschaft, die Fischerei und der Bau. Wenn die Temperatur über 20 Grad Celsius steige, sinke die Produktivität pro weiterem Grad um zwei bis drei Prozent, heißt es in dem Bericht. Hitzebedingte Probleme könnten neben Hitzschlag und Austrocknen auch Nierenfunktionsstörungen und neurologische Beschwerden sein. Wenn ein Arbeitgeber in Schutzmaßnahmen investiere, bekomme er mehr zurück, als er ausgegeben habe, weil Mitarbeiter produktiver würden, sagte der Hitzeexperte Andreas Floris von der griechischen Universität Thessalien.
Die WHO und die WMO empfehlen, dass Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen und Gesetzgeber gemeinsam Hitzepläne ausarbeiten. Es reiche zum Beispiel nicht, ab einer bestimmten Temperatur in der Schule hitzefrei zu geben, sagte Krech. Die konkreten Lösungen hingen von den lokalen Gegebenheiten ab. Unter anderem nennen Experten eine Änderung von Arbeits- und Schulzeiten, Ventilatoren, passende Arbeitskleidung, mehr Pausen, mehr Schattenspender und die Bereitstellung von Trinkwasser.
Neben Arbeitnehmern, die im Freien arbeiten, litten unter gefährlicher Hitze zudem chronisch Kranke und Menschen in Ländern, die sich zu Hause schlecht vor Hitze schützen können - etwa, weil sie keine dicken Wände oder Kühlung haben. Auch Kinder und ältere Menschen seien besonders gefährdet. Sanitäter und Erste-Hilfe-Kräfte müssten geschult werden, um Anzeichen von Hitzestress sofort zu erkennen, heißt es in dem Bericht.
Zusammenfassung
- Die UNO warnt, dass bereits rund die Hälfte der gut acht Milliarden Menschen weltweit unter den Folgen von Hitzestress durch den Klimawandel leidet.
- In besonders betroffenen Branchen wie Landwirtschaft, Fischerei und Bau sinkt die Produktivität pro Grad Celsius über 20 Grad um zwei bis drei Prozent.
- WHO und WMO fordern koordinierte Hitzepläne und Schutzmaßnahmen, da Hitzestress zu Gesundheitsproblemen wie Hitzschlag, Nierenstörungen und neurologischen Beschwerden führt.