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UNESCO warnt vor Wasser-Kriegen

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Durch die zunehmende Wasserknappheit besteht laut der UNO-Kulturorganisation UNESCO die Gefahr, dass Konflikte auf der ganzen Welt angefacht werden.

"Wenn wir den Frieden bewahren wollen, müssen wir nicht nur schnell handeln, um die Wasserressourcen zu schützen, sondern auch, um die regionale und globale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken", sagte die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay. 

Die halbe Weltbevölkerung leidet zumindest saisonal unter schwerer Wasserknappheit.

Zwei Milliarden ohne sicheres Trinkwasser

Mehr als zwei Milliarden Menschen leben demnach ohne Zugang zu sicherem Trinkwasser und 3,5 Milliarden Menschen können keine sauberen Sanitäreinrichtungen benutzen.

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Die UN hat sich zum Ziel gesetzt, diese Missstände bis 2030 zu beseitigen - das kann voraussichtlich aber nicht erreicht werden.

Wasserbedarf steigt wegen Industrie und Haushalten

Der weltweite Süßwasserverbrauch steigt den Angaben zufolge jährlich um ein Prozent. Grund dafür seien etwa Änderungen bei der Ernährung, hieß es. Auch wenn knapp 70 Prozent des aus dem natürlichen Kreislauf entnommenen Süßwassers auf die Landwirtschaft entfielen, seien für den Anstieg des Wasserbedarfs vor allem die Industrie (20 Prozent) und die Haushalte (10 Prozent) verantwortlich.

Wasser-Kriege

Diese Wasserknappheit hat nach Ansicht der UNESCO das Potenzial, Konflikte anzufachen. Zum Beispiel habe die Entwässerung von Sumpfgebieten in der Sahelzone in Afrika - etwa durch schlecht durchdachte Wassererschließungsprojekte - zu Streitigkeiten über den Zugang zu Wasser und fruchtbarem Land geführt. Daher empfehle die UNESCO mehr Zusammenarbeit bei der grenzüberschreitenden Wassernutzung.

ribbon Zusammenfassung
  • Die UNESCO sieht in der zunehmenden Wasserknappheit einen potenziellen Auslöser für globale Konflikte und betont die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen und verstärkter Kooperation.
  • Rund 50 Prozent der Menschen sind saisonal von extremer Wasserknappheit betroffen.
  • Mehr als zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und 3,5 Milliarden fehlt es an sauberen Sanitäranlagen.
  • Der Süßwasserverbrauch steigt jährlich um ein Prozent.
  • Die Landwirtschaft benötigt 70 Prozent davon, Industrie 20 Prozent und Haushalten zehn.