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Ukrainekrieg

Kurz vor Gedenkfeier: Ukrainische Drohnenangriffe auf Moskau

Heute, 15:20 · Lesedauer 3 min

Am 9. Mai werden in Russlands Hauptstadt Moskau hohe Staats- und Regierungschefs erwartet. Anlass ist die Gedenkfeier zu 80 Jahren Sieg über Nazi-Deutschland. Kurz vor den Feierlichkeiten melden Behörden ukrainische Angriffe auf Moskau.

Wenige Tage vor der großen Militärparade melden russische Behörden erneute Drohnenangriffe in Richtung der Hauptstadt. Mindestens 19 unbemannte Flugobjekte seien mit Kurs auf Moskau von den russischen Flugabwehrkräften abgeschossen worden.

Das schreibt der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin auf Telegram. Verletzte oder Schäden dürfte es keine gegeben haben. Einige Drohnenteile dürften jedoch auf der Autobahn gelandet sein.

Weitere Drohnenangriffe auf Russland dürfte es über den Gebieten Woronesch und Pensa gegeben haben. Schäden und Verletzte gibt es auch hier nach aktuellem Stand keine. Der versuchte Drohnenangriff auf Moskau stellt den zweiten nächtlichen Angriff in Folge dar.

Am 9. Mai steht die große Militärparade zum Sieg über Nazi-Deutschland an. Die Anspannungen dürften entsprechend hoch sein.

Xi Jinping in Moskau erwartet

Zu der Parade werden viele ausländische Gäste erwartet. Der prominenteste unter ihnen ist wohl Chinas Staatschef Xi Jinping. Auch der slowakische Premierminister Robert Fico hat seine Teilnahme angekündigt - was zu Kritik in der EU führte.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht hingegen eine Warnung an die Teilnehmer der Gedenkfeier in Moskau aus. "Sie sind für Ihre Sicherheit verantwortlich. Wir werden keine Garantien geben, denn wir wissen nicht, was Russland an diesen Tagen tun wird" heißt es aus der Ukraine.

Ukraines Präsident Wolodymyr SelenskyjAPA/APA/dpa/Sven Hoppe

Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj will nicht für die Sicherheit der Teilnehmer bei der Parade in Moskau am 9. Mai garantieren.

In der vergangenen Woche schlug der russische Präsident einen Waffenstillstand rund um die Feierlichkeiten in Moskau vor. Der Vorschlag wurde von ukrainischer Seite abgelehnt. Einen Schritt in Richtung Frieden könne nur ein bedingungsloser 30-tägiger Waffenstillstand bringen, wie auch von den USA gefordert. Eine solche Waffenruhe wurde von Russlands Präsident Putin wiederholt abgelehnt, zuletzt Ende April.

Angriffe auch von russischer Seite

Auch in der Ukraine hat es in der Nacht auf Dienstag einen Drohnenangriff gegeben. Nach russischem Drohnenbeschuss stand ein Wohnhaus in Charkiw in Flammen, wie der Bürgermeister der Großstadt auf Telegram bekanntgab. Zu möglichen Opfern gab es zunächst keine Informationen.

Die Ukraine wehrt sich seit drei Jahren gegen den von Russland begonnenen Angriffskrieg. Trotz einzelner Gegenschläge auf russischem Boden, stehen die Angriffe der Ukrainer in keinem Verhältnis zu der Zerstörung, die der andauernde Angriffskrieg Russlands in der Ukraine verursacht.

Zusammenfassung
  • Am 9. Mai wird in Moskau der 80. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland mit einer großen Gedenkfeier begangen.
  • Kurz vor den Feierlichkeiten meldeten die Behörden ukrainische Drohnenangriffe auf die russische Hauptstadt.
  • Auch in der Ukraine kam es in der Nacht auf Dienstag zu Drohnenangriffen.