Tödliche Hitzewelle in Japan
Im Zentrum der Hauptstadt Tokio kletterte das Thermometer laut der japanischen Meteorologiebehörde (JMA) auf 34,4 Grad. Am Mittwoch mussten nach vorläufigen Angaben mehr als 50 Menschen in Tokio wegen der Hitze medizinisch behandelt werden, am Dienstag waren es nach Behördenangaben 169 Betroffene.
Die 73 Jahre alte Junko Kobayashi trug ein kühlendes Halstuch. "Ich tränke es in Wasser und wickele es mir dann um den Hals", sagte sie. "Das ist sehr erfrischend." Außerdem nutze sie einen Sonnenschirm, um sich zu schützen.
Die Behörden riefen die Bevölkerung und insbesondere ältere Menschen auf, möglichst drinnen zu bleiben und ausreichend zu trinken. "Man muss keine riesigen Mengen Wasser in sich hineinschütten, einfach nur ein paar Schlucke von Zeit zu Zeit", sagte der 80-jährige Naoki Ito. Es sei "wichtig, daran zu denken".
In den vergangenen fünf Jahren handelte es sich bei 80 Prozent der Hitzetoten im stark überalterten Japan um Seniorinnen und Senioren. Auch die Touristen in Japan, deren Zahl in jüngster Zeit deutlich zugenommen hat, müssen sich auf die Hitze einstellen. "Das ist eine sengende Hitze", sagte der australische Tourist Jack Budd. "Sogar der Wind ist heiß, also kann man ihr, außer drinnen, nur schwer entgehen", fügte der 31-Jährige hinzu.
Zusammenfassung
- Eine Hitzewelle hat in Japan bisher drei Menschenleben gefordert und in 14 Städten zu neuen Juni-Hitzerekorden geführt.
- In Tokio wurden am Mittwoch Temperaturen von 34,4 Grad gemessen, mehr als 50 Menschen mussten wegen der Hitze medizinisch behandelt werden, am Vortag waren es 169.
- Die Behörden warnen besonders ältere Menschen und Touristen, sich vor der extremen Hitze zu schützen, da in den vergangenen fünf Jahren 80 Prozent der Hitzetoten Senioren waren.