symbol_feuerwehr_spanienAPA/AFP

Spanien: Mindestens zehn Tote bei Brand in Seniorenheim

Bei einem Feuer in einem spanischen Seniorenheim sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere wurden schwer verletzt.

Das Feuer brach in der Früh in einem Heim in der Region Aragón aus, das neben pflegebedürftigen alten Menschen seit kurzem auch Menschen mit psychischen Störungen betreut.

Es gebe zehn Tote und zwei Schwerverletzte, sagte der für die Zusammenarbeit mit den Regionen zuständige Minister Ángel Víctor Torres dem öffentlichen Fernsehsender TVE. Das Feuer in der Residenz Jardines de Villafranca brach Behördenangaben zufolge gegen 5.00 Uhr aus noch unbekannter Ursache aus. Das Heim befindet sich in dem 840-Einwohner-Dorf Villafranca de Ebro nahe Saragossa, der Hauptstadt der nordöstlichen Region Aragón.

84 Menschen in der Einrichtung

Die Bürgermeisterin des Ortes, Volga Ramírez Gamiz, teilte mit, zum Unglückszeitpunkt hätten sich 82 Bewohnerinnen und Bewohner sowie zwei Mitarbeiter in der Einrichtung befunden. Ersten Informationen zufolge könne eine Matratze im Zimmer eines Bewohners Feuer gefangen haben, sagte sie dem Radiosender Cadena Ser.

Das Feuer habe vor allem in einem Raum gewütet. "Glücklicherweise hatte dieser Raum eine Sicherheitstür", die eine Ausbreitung der Flammen verhindert habe, sagte die Bürgermeisterin. Der Rauch habe sich jedoch ausbreiten können. "Es gab viel Rauch, auch draußen, man konnte kaum atmen", schilderte sie das Unglück.

Viele Heimbewohner hätten Mobilitätsprobleme, die eine schnelle Evakuierung erschwert hätten, sagte die Bürgermeisterin weiter. "Dort sind Menschen aus allen Altersgruppen, mit vielen Problemen." Einige Bewohner seien erst 25 Jahre alt. "In anderen Worten: Es geht nicht nur um ältere Menschen", sagte Gamiz.

Todesursachen werden noch untersucht

Ein Vertreter der Regionalregierung, Fernando Beltrán, sagte vor Journalisten, er könne noch keine Angaben zur Todesursache jedes einzelnen Opfers machen, da dies noch untersucht werde. Er gehe jedoch davon aus, dass die meisten an Rauchgasvergiftung gestorben seien. Der Präsident der Region Aragón, Jorge Azcón, zeigte sich im Onlinedienst X "schockiert" über den "tragischen Brand" und sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Alle Todesopfer seien Patienten der Einrichtung gewesen. Auch Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez kondolierte "den Familien und den Kollegen der verunglückten Menschen und der ganzen Bevölkerung der Region Aragón" und wünschte den Schwerverletzten "schnellstmögliche Genesung".

Die Residenz Jardines de Villafranca war im Jahr 2008 eröffnet worden, wie aus der Website der Einrichtung hervorgeht. Seit kurzem hatte sich das Heim auf die Betreuung von Menschen mit psychischen Störungen spezialisiert. Den Behörden zufolge wurden die Heimbewohnerinnen und -bewohner nach dem Feuer in andere Einrichtungen gebracht.

In den vergangenen Jahren hatte es mehrere tragische Brände in spanischen Seniorenheimen gegeben. Im Jänner 2022 waren sechs Menschen in einer Pflegeeinrichtung in Moncada nahe Valencia gestorben, im Februar dieses Jahres drei Menschen bei einem Brand in einem Seniorenheim in Madrid.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einem Brand in einem Seniorenheim in Villafranca de Ebro, Aragón, sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen.
  • Das Feuer brach in der Nacht auf Freitag aus, während sich 82 Menschen in dem Gebäude aufhielten.
  • Die örtlichen Rettungsdienste berichteten über den Vorfall im Onlinedienst X.