Tiroler führte Sieben-Tage-Expedition auf Gipfel von Everest
Das Unternehmen "Furtenbach Adventures" bestätigte der APA einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung". Vergangenes Wochenende war es für vier Briten - darunter der britische Staatsminister Alistair Carns - losgegangen. Nach der Landung am Samstag in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu flogen sie per Hubschrauber ins Basecamp und starteten mit der Besteigung des 8.849 Meter hohen Berges. Nach dem Gipfelsieg muss nun noch der Abstieg ins Basecamp bewältigt werden, nach sieben Tagen sollen die Teilnehmer am Freitag wieder in London sein. Laut "Furtenbach Adventures" war alles "planmäßig" verlaufen, die Expeditionsteilnehmer seien wohlauf.
Die Besteigung des Everest in nur sieben Tagen sorgte im Vorfeld für breite mediale Aufmerksamkeit, zumal sich auch zahlreiche Kritiker zu Wort gemeldet hatten. Eine "normale" Expedition dauert nämlich sechs bis zehn Wochen. Denn Bergsteiger müssen sich erst an die sauerstoffarme Luft in dieser großen Höhe gewöhnen.
Furtenbach, dessen Unternehmen in Rum bei Innsbruck beheimatet ist, bot bereits bisher sogenannte "Flash"-Expeditionen an - allerdings werden dafür drei Wochen benötigt. Zur Vorbereitung schlafen die Bergsteiger sechs bis acht Wochen in einem Hypoxiezelt, dort wird der Sauerstoffgehalt von großen Höhen simuliert. Die Akklimatisation am Berg wird damit verkürzt.
Nun aber setzte Furtenbach mit Xenon neue Maßstäbe. Das Edelgas kommt eigentlich in der Medizin - und zwar als Narkosemittel - zum Einsatz und gilt als Dopingmittel. Es soll das Risiko der Höhenkrankheit reduzieren. Thomas Küpper, Höhenmediziner der Universität Aachen sprach jedoch gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" von "potenziellem Selbstmord, ohne weitere Akklimatisierung innerhalb von ein paar Tagen auf den Everest zu rennen". Er verwies auf das erhöhte Risiko für einen Infarkt, Schlaganfall oder eine Thrombose. Andere Mediziner sahen diese Risiken wiederum nicht gegeben.
Zusammenfassung
- Der Tiroler Lukas Furtenbach leitete eine Mount-Everest-Expedition, bei der erstmals in nur sieben Tagen – inklusive An- und Abreise nach London – der 8.849 Meter hohe Gipfel bestiegen wurde.
- Die vierköpfige Gruppe, darunter der britische Staatsminister Alistair Carns, nutzte zur Unterstützung das Edelgas Xenon, das als Dopingmittel gilt und in der Medizin als Narkosemittel verwendet wird.
- Mediziner äußerten Bedenken wegen der kurzen Akklimatisierung und warnten vor Risiken wie Infarkt oder Schlaganfall, während Furtenbach Adventures einen planmäßigen Ablauf und wohlaufende Teilnehmer bestätigte.