APA/dpa/Oliver Berg

Terrorgefahr: Verdächtiger aus Köln wird ausgeliefert

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Kurz vor Weihnachten nahmen die österreichischen Behörden in Wien drei Terrorverdächtige fest - zwei davon sitzen noch in U-Haft. Nun soll auch ein Verdächtiger aus Köln nach Österreich überstellt werden, wie PULS 24 erfuhr.

Weihnachten und Silvester herrschte in Wien und in Köln erhöhte Terrorgefahr. In Österreich wurden drei Verdächtige festgenommen. Zwei davon sitzen noch in Untersuchungshaft. Aber auch in Deutschland erfolgten Festnahmen. 

Der 30-jährige Tadschike B. wurde im Nachbarland im Zusammenhang mit der Terrorwarnung für den Kölner Dom festgenommen - und kam bis jetzt, wie berichtet, nicht frei, weil die österreichischen Behörden einen europäischen Haftbefehl gegen ihn ausstellten. 

Auslieferung "demnächst"

Die deutschen Behörden stellten nach der Festnahme in Wesel bei ihm nur ein komplett gelöschtes Smartphone sicher. Doch er soll Verbindungen zu den österreichischen Verdächtigen gehabt haben und Wien zweimal besucht haben, wie Daten zeigen sollen, die die österreichischen Behörden bei den hiesigen Verdächtigen sicherstellten.

Da B. in Wien nicht nur die anderen ISKP-Terrorverdächtigen besuchte, sondern den Prater und den Stephansdom für eventuelle Anschläge auskundschaftete, sahen die hiesigen Behörden wohl genug Indizien für eine Untersuchungshaft und stellten einen europäischen Haftbefehl aus.

Nun wurde PULS 24 bestätigt: Die Deutschen Behörden liefern ihn "demnächst" nach Österreich aus. Das Oberlandesgericht in Köln hat der Auslieferung stattgegeben. 

In Österreich weiter in Haft ist ein Ehepaar, das in einer Wiener Flüchtlingsunterkunft festgenommen wurde, wo sie der deutsche Verdächtige auch besucht haben soll. Es handelt sich um einen 28-jährigen Tadschiken und seine 27-jährige türkische Ehefrau. 

Tschetschene auf freiem Fuß

Relativ rasch enthaftet wurde ein 47-Jähriger Tschetschene, gegen den kein dringender Tatverdacht festgestellt werden konnte. Sein Anwalt Florian Kreiner teilte PULS 24 mit, dass die angekündigte Handyauswertung bei ihm noch nicht erfolgt sei. "Es gibt also weiterhin keinen Anhaltspunkt für einen Terrorverdacht", so Kreiner. 

ribbon Zusammenfassung
  • Kurz vor Weihnachten nahmen die österreichischen Behörden in Wien drei Terrorverdächtige fest - zwei davon sitzen noch in U-Haft.
  • Nun soll auch ein Verdächtiger aus Köln nach Österreich überstellt werden, wie PULS 24 erfuhr.
  • Das Oberlandesgericht in Köln hat der Auslieferung stattgegeben. 

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