Pornodarstellerin Stormy Daniels und Ex-US-Präsident Donald TrumpAPA/GETTY IMAGES/AFP/Ethan Miller, Olivier Douliery

Stormy Daniels: "Jede zehnte Nachricht an mich ist eine Morddrohung"

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In ihrem ersten Interview nach der Anklageverlesung gegen Donald Trump, spricht Ex-Pornodarstellerin Stormy Daniels über Morddrohungen, die sie nun bekommt. Viel mehr und viel direkter als früher. Für sein Verbrechen ihr gegenüber solle Trump zwar bestraft werden, im Gefängnis will sie ihn aber nicht sehen, sagt sie.

Ex-Porno-Starlet Stormy Daniels ist in aller Munde, weil Ex-US-Präsident Donald Trump wegen ihr angeklagt wurde. Das erste Interview der 44-Jährigen nach der Anklageverlesung wurde sehnlichst erwartet, vergangenen Freitag sollte es bei Fox-Interviewer Piers Morgan so weit sein. Doch Stormy sagte den Termin kurzfristig ab - wegen Sicherheitsbedenken. 

Morddrohungen werden mehr - und direkter

Am Donnerstag erklärte sie dann im nachgeholten Interview, dass inzwischen jede zehnte Nachricht, die sie erhalte, eine Morddrohung sei. Seit der Anklage hätten sich die Drohungen vervielfacht. Sie werden ärger, würden ihren Tod genauer beschreiben und die Leute würden sich nicht mehr scheuen, ihre echten Telefonnummern und E-Mail-Adressen zu zeigen. 

Trump wird in 34 Fällen die Fälschung von Geschäftsunterlagen vorgeworfen. Einer davon war jener, als sein Anwalt Stormy Daniels 130.000 Dollar an Schweigegeld gezahlt haben soll, um die Affäre mit Trump nicht zu verraten. Trump soll dem Anwalt das Geld dann zwar zurückgegeben, es jedoch in seiner Buchhaltung anders angegeben haben. Trump beteuert seine Unschuld.

Haftstrafe wäre übertrieben

"In meinem Fall glaube ich nicht, dass sein Verbrechen es wert ist, dafür ins Gefängnis zu gehen", sagte die ehemalige Porno-Darstellerin. Er müsse aber für seine Taten zur Verantwortung gezogen werden. Die Verlesung der Anklage am Mittwoch habe bewiesen, dass Trump nicht länger "unberührbar" sei. "Der König wurde entthront." Als sie ihn vor Gericht sah, hätte das bei ihr eine ganze Bandbreite an Emotionen hervorgerufen, "Traurigkeit war aber diejenige, die für mich am eindrücklichsten und schockierendsten war". 

Wurde nicht für Sex, sondern für Schweigen bezahlt

Der Sex mit Trump, so Stormy, sei nicht gegen ihren Willen passiert. Danach sei ihr jedoch übel und sie sei böse auf sich selbst gewesen. Es stimme aber nicht, dass sie nur mit Trump geschlafen haben, um es nachher an die große Glocke zu hängen. Sie wurde bezahlt, um zu schweigen, nicht, um Sex zu haben. "Einige Leute behaupten, dass ich eine Prostituierte bin und für die Nacht bezahlt wurde, aber wenn das wirklich wahr wäre, hätte ich geschwiegen." Falls es wirklich um Bezahlung gegen Geschlechtsverkehr gegangen wäre, "warum wurde ich dann erst über ein Jahrzehnt später bezahlt?". 

"Vorher lasse ich mich einsperren"

Am Dienstag verlor Stormy Daniels einen Rechtsstreit gegen Trump. Die 44-Jährige muss ihm knapp 122.000 Dollar (aktuell 111.916,34 Euro) an Anwaltskosten erstatten. Hintergrund ist eine alte Verleumdungsklage der Schauspielerin gegen Trump. Daniels hatte 2018 darin erklärt, sie sei 2011 auf einem Parkplatz von einem Mann aus dem Trump-Umfeld bedroht worden, damit sie nichts von der Affäre erzählt, die sie nach eigenen Angaben mit Trump gehabt hatte. Der heute 76-Jährige hatte ihr per Twitter vorgeworfen zu lügen. Daniels klagte daraufhin gegen Trump, ihre Klage wurde jedoch abgewiesen, der Richter ordnete damals zudem an, sie solle Trumps Anwaltskosten erstatten. Dagegen hatte der Pornostar Berufung eingelegt.

Das Geld wolle sie keinesfalls zahlen, vorher lasse sie sich einsperren, meinte Stormy zu Piers Morgan. "Ich bin nicht so weit gekommen, um nun einen Rückzieher zu machen und ihm das Geld zu geben."

ribbon Zusammenfassung
  • In ihrem ersten Interview nach der Anklageverlesung gegen Donald Trump, spricht Ex-Pornodarstellerin Stormy Daniels über Morddrohungen, die sie nun bekommt.
  • Viel mehr und viel direkter als früher.
  • Für sein Verbrechen ihr gegenüber solle Trump zwar bestraft werden, im Gefängnis will sie ihn aber nicht sehen, sagt sie.

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