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SOS-Kinderdorf - Deutsche Justiz ermittelte gegen Kutin

Heute, 18:40 · Lesedauer 2 min

Helmut Kutin, langjähriger Präsident von SOS-Kinderdorf, ist in den Fokus geraten, da er einem Großspender Zugang zu Kindern in Nepal ermöglicht haben soll - auch nachdem der Mann dort Kinder missbraucht haben soll. Wie der "Kurier" am Donnerstag berichtete, habe die deutsche Justiz in diesem Zusammenhang Ermittlungen gegen Kutin begonnen, die aber mit dessen Tod 2024 eingestellt wurden, ohne dass die Vorwürfe geklärt werden konnten.

Eine von SOS-Kinderdorf International eingesetzte Kommission (die "Independent Special Commission", ISC) habe 2023 rund um den Missbrauchsfall des Großspenders "Fehlverhalten durch Helmut Kutin festgestellt". Es hätten "fortgesetzte Gespräche mit den Strafverfolgungsbehörden" stattgefunden, und "die Staatsanwaltschaft hat erste Ermittlungen aufgenommen". Um welche Tatbestände es ging, ist unklar. Aufgrund der laufenden Untersuchungen sei es zunächst nicht möglich gewesen, öffentlich darüber zu berichten.

Für "SOS-Kinderdorf weltweit" mit Sitz in München waren die Vorwürfe gegen Kutin aber offenbar derart schwer, dass der Verein im November 2023 den Ausschluss der langjährigen Führungsfigur beschlossen hat, zugleich wurde Kutin die Ehrenpräsidentschaft entzogen. Im selben Jahr wurde ihm - ohne es öffentlich zu kommunizieren - infolge der Nepal-Vorwürfe auch beim Dachverband SOS-Kinderdorf International die Ehrenmitgliedschaft entzogen, so der "Kurier".

Zusammenfassung
  • Eine von SOS-Kinderdorf International eingesetzte Kommission stellte 2023 Fehlverhalten durch Kutin im Zusammenhang mit dem Missbrauchsfall fest, woraufhin Gespräche mit Strafverfolgungsbehörden und erste Ermittlungen der Staatsanwaltschaft erfolgten.
  • Im November 2023 wurde Kutin von SOS-Kinderdorf weltweit ausgeschlossen und ihm die Ehrenpräsidentschaft sowie die Ehrenmitgliedschaft beim internationalen Dachverband aberkannt.