APA/APA/AFP/MAURO PIMENTEL

Schlüsselrolle für Deutschland und Gambia bei Klimakonferenz

Heute, 19:13 · Lesedauer 2 min

Der brasilianische Klimagipfel-Gastgeber teilt Deutschland für die nächsten Tage eine wichtige Rolle zu. Der in der Klimadiplomatie sehr erfahrene deutsche Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth wurde vom brasilianischen Gastgeber am Donnerstag damit beauftragt, die Verhandlungen zum wichtigen Thema Anpassung gemeinsam mit der gambischen Umweltministerin Rohey John Manjan voranzubringen und zwischen den verschiedenen Ländergruppen zu vermitteln.

In den Klimaverhandlungen will man sich auf Indikatoren einigen, mit denen messbar gemacht werden soll, wie stark sich Länder anpassen müssen – es geht etwa darum, wie sich die Verfügbarkeit von Lebensmitteln verändert, welche durch den Klimawandel häufiger werdenden Krankheiten verbreitet sind oder wie viele Menschen im Zusammenhang mit Hitze sterben. Ein UNO-Report zur "Anpassungslücke" zeigt, dass Entwicklungsländer bis 2035 jährlich mindestens 310 Milliarden US-Dollar (267,80 Mrd. Euro) brauchen, um sich an die Erderwärmung anzupassen – das Zwölffache der derzeitigen internationalen öffentlichen Finanzmittel. Dazu gehört etwa, Staudämme zu bauen oder die Landwirtschaft so umzubauen, dass sie häufigeren und heftigen Dürren standhalten kann.

In Belém geht es daher auch um die Aufstockung der Mittel für Anpassung, die reichere Länder den ärmeren zahlen – hier steht angesichts des enormen Bedarfs eine Verdreifachung bisheriger Zusagen im Raum. Es ist auf den Weltklimakonferenzen gängige Praxis, dass Delegationsführer einzelner Länder die Verantwortung für bestimmte Verhandlungsstränge übernehmen. So sind in den nächsten Tagen etwa Ägypten und Spanien für die Verhandlungen zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen zuständig, Kenia und Großbritannien für das immer stark umstrittene Thema Finanzen.

Zusammenfassung
  • Deutschland und Gambia übernehmen auf dem brasilianischen Klimagipfel die Vermittlung in den Verhandlungen zur Klimaanpassung, wobei Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth und Ministerin Rohey John Manjan zentrale Rollen einnehmen.
  • Ein UNO-Report beziffert den jährlichen Finanzbedarf der Entwicklungsländer für Anpassungsmaßnahmen bis 2035 auf mindestens 310 Milliarden US-Dollar, was das Zwölffache der bisherigen internationalen öffentlichen Mittel darstellt.
  • Angesichts des enormen Bedarfs wird auf dem Gipfel über eine Verdreifachung der finanziellen Zusagen reicher Länder an ärmere Staaten diskutiert.