Salzburger Krankenhaus setzt Exoskelette in der Pflege ein
Getragen werden die Exoskelette wie ein Rucksack, zusätzlich werden sie an den Beinen befestigt. Sie leisten aktive Robotik-Unterstützung beim Gehen und entlasten beim Heben oder Senken die Wirbelsäule vor allem im Bereich der Brust- und oberen Lendenwirbel. Zusätzlich erfolgt eine Haltungskorrektur. "Es bringt eine große Erleichterung im Arbeitsalltag und macht rückenschonendes Arbeiten möglich. Der Apparat ist am Körper kaum spürbar und einfach zu handhaben", berichtete Gesundheits- und Krankenpflegerin Christina Langwieder.
Bei den Barmherzigen Brüdern in Salzburg sollen die Exoskelette zunächst vor allem im stationären Pflegebereich und im Hol- und Bringdienst eingesetzt werden, beispielsweise bei der Arbeit mit adipösen Patienten oder bei längerer vorgebeugter Haltung. "Von wem und wann sie eingesetzt werden, wird am Morgen bei der Dienstübergabe festgelegt. Die Einschulung des Personals erfolgt über geschulte Koordinatoren. Dabei ist es uns wichtig, dass sich niemand verpflichtet fühlt, die Exoskelette zu verwenden. Wir setzen auf einen unkomplizierten Zugang und denken, dass die Erleichterung im Arbeitsalltag überzeugen wird", sagte Pflegedirektorin Margareta Bruckner.
Der Listenpreis für ein einzelnes Roboter-Exoskelett beträgt rund 15.000 Euro, bei größeren Abnahmemengen werden sie günstiger. "Wenn ein Mitarbeiter ausfällt, zum Beispiel aufgrund von Zerrungen oder Schmerzen durch die andauernde körperliche Belastung, entstehen Kosten in Höhe von 1.454 Euro pro Woche und Person", rechnete Verwaltungsdirektor Werner Lassacher vor. Finanziert wurden die beiden Außenskelette über Fundraising und Spenden.
Die beiden Exoskelette sind KI-gesteuert und stammen vom deutschen Hersteller German Bionic Systems. Sie wurden im Zeitraum von zwei Jahren anhand verschiedener Pflegesituationen entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse von Pflegern und Patienten abgestimmt sind. Die Berliner Charité besitzt bereits eine Reihe von Exoskeletten.
Zusammenfassung
- Das Salzburger Krankenhaus der Barmherzigen Brüder setzt als erstes Spital in Österreich zwei KI-gesteuerte Exoskelette vom deutschen Hersteller German Bionic Systems in der Pflege ein.
- Die Geräte entlasten die Wirbelsäule des Pflegepersonals beim Heben um bis zu 38 Kilo, kosten rund 15.000 Euro pro Stück und wurden durch Spenden finanziert.
- Ein Personalausfall durch körperliche Überlastung verursacht wöchentlich Kosten von 1.454 Euro, weshalb die Exoskelette vor allem im stationären Pflegebereich und Hol- und Bringdienst eingesetzt werden.