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Regional-Stadtbahn Linz - Luftiges Design präsentiert

04. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Die Stationen der Regional-Stadtbahn Linz bekommen vom Sieger des EU-weiten Architektur-Wettbewerbs, den Linzer Archinauten ZT, ein luftiges Erscheinungsbild mit Reminiszenz an den Mühlviertler Blaudruck. Bei Abwicklung und Kosten (939 Mio. Euro) der Stadtbahn sei man im Plan, berichtete Sonja Wiesholzer, Geschäftsführerin der Schiene OÖ in einer Pressekonferenz am Mittwoch in Linz. "2032 werden die Tram-Trains, die schon in Valencia gebaut werden, fahren."

Von den österreichweit geplanten Einsparungen bei Regionalbahnen sah man das Projekt nicht betroffen. Die Regional-Stadtbahn sei ein "beschlossenes Vorhaben" von Bund, Land, Stadt. "Wenn so etwas nicht mehr gilt, weiß ich nicht, was in Österreich noch gilt", richtete Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) Richtung Wien aus. Er rechnet mit rund 40.000 Fahrgästen pro Tag, mit der Einbindung der LILO und Mühlkreisbahn in den innerstädtischen Verkehr und die Anbindung von Auhof, dem Uni-Viertel und dem Kepler Uniklinikum (KUK) entstehe eine "neue Hauptschlagader".

Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) würde "am liebsten morgen zum Bauen anfangen, aber die Verfahren werden wohl noch etwas dauern". Mit den allgemeinen Baumaßnahmen soll 2028 begonnen werden. Die neuen Tram-Train-Garnituren würden hingegen bereits in Valencia hergestellt, 20 sollen ab kommendem Jahr auf der LILO-Strecke zum Einsatz kommen.

Das Projekt werde das "Erscheinungsbild der Stadt nachhaltig prägen", der Nahverkehrsknoten Urfahr-Ost werde auch Nahversorger sein und ein neues Stadtteilzentrum in Urfahr entstehen, kündigte Bürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) an. Es werde sich viel verändern, was den Verkehr betrifft, so Vizebürgermeister Martin Hajart (ÖVP). Sein Ressort arbeite mit einem externen Partner an der gestalterischen Aufwertung der Hauptstraße. Durch die Tieferlegung der Straßenbahn beim Knoten Urfahr-Ost und die Hochlage bei der Hafenstraße entstehe toller Lebensraum mit vielen Vorteilen für die Bevölkerung.

Helle Atmosphäre auch in unterer Ebene

"Es war uns wichtig, eine helle Atmosphäre zu schaffen", sagte Archinauten-Geschäftsführer Andreas Dworschak zum Nahverkehrsknoten, von dessen Gestaltung auch die umliegenden Grünflächen umfasst sind. Im Untergeschoß quert die Straßenbahn, auch O-Busse werden dort halten, "der ganze Park wird nach unten geführt, um das Untergeschoß nach außen zu öffnen, bei den Stiegenabgängen soll das Licht nach unten gebracht werden". Die blau-gemusterten Dachuntersichten sind dem Blaudruck nachempfunden und ruhen auf schlanken Stahlsäulen. Nach den Entwürfen Urfahr-Ost und Hafenstraße werden auch die Stationen Wildbergstraße, Freistädter Straße, Auhof/Universität, Universitätskliniken und Europaplatz gestaltet.

Im Kern wird ab 2028 der Mühlkreis- mit dem Hauptbahnhof verbunden. Die S6 soll vom Mühlkreisbahnhof in Urfahr über den Osten zum Hauptbahnhof fahren, eine weitere S-Bahn (S7) vom Hauptbahnhof zur Universität. "Bis 2026 wissen wir, wie die Trassen laufen", so Wiesholzer. Die 939 Millionen Euro Kosten für die innerstädtischen Projekte finanziert zur Hälfte der Bund, die andere Hälfte teilen sich Land und Stadt im Verhältnis 42,5 zu 7,5. Nicht gesichert ist hingegen die geplante Verlängerung ins Mühlviertel - Richtung Gallneukirchen und Pregarten. Betreffend der Elektrifizierung der Mühlkreisbahn bis Kleinzell gebe es eine Absichtserklärung, so Steinkellner. Offen ist die Frage, ob die ÖBB Eigentümer der Mühlkreisbahn bleibt oder die Schiene OÖ übernimmt. "Wichtig ist, dass die Infrastruktur erhalten bleibt", betonte der Landesrat.

Zusammenfassung
  • Die Stationen der Regional-Stadtbahn Linz erhalten ein luftiges Design mit Anlehnung an den Mühlviertler Blaudruck, entworfen von den Linzer Archinauten ZT.
  • Das Projekt kostet 939 Millionen Euro, ist im Zeitplan und wird zur Hälfte vom Bund sowie zu 42,5 % vom Land und 7,5 % von der Stadt finanziert.
  • Ab 2032 sollen die Tram-Trains, die bereits in Valencia gebaut werden, rund 40.000 Fahrgäste täglich befördern und wichtige Stadtteile wie das Uni-Viertel und das Kepler Uniklinikum anbinden.