Regenwald in Brasilien verlor in 40 Jahren Fläche Spaniens
Ab einem Vegetationsverlust von 20 bis 25 Prozent könne der Amazonas-Regenwald nicht mehr als tropischer Regenwald existieren, sagte der Forscher Bruno Ferreira. Wenn zu viel Vegetation verloren gehe, werde der Wasserkreislauf aus Verdunstung und Regen unterbrochen. Der Regenwald werde sich dann in eine "trockene Savanne" verwandeln.
Brasilien hat mit 60 Prozent den größten Anteil am Amazonas-Gebiet, das sich auf insgesamt neun Länder erstreckt. Mapbiomas führt die Rodung vor allem auf die Schaffung von Weideflächen zurück: Die Viehzucht hat sich den Angaben zufolge im untersuchten Zeitraum fast verfünffacht.
Brasilien wird im November Gastgeber der UN-Klimakonferenz COP30 sein. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva will Brasilien zu einem der führenden Länder im Kampf gegen die globale Erwärmung machen. Wälder, die Kohlenstoff aufnehmen, spielen dabei eine zentrale Rolle.
Nach Lulas Rückkehr ins Präsidentenamt 2023 war die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes zurückgegangen. Im vergangenen Jahr gab es aufgrund von verheerenden Dürren jedoch mehr Waldbrände, was zwischen August 2024 und Juli 2025 zu einer Zunahme der Waldzerstörung um vier Prozent führte.
Zusammenfassung
- Der Amazonas-Regenwald in Brasilien hat von 1985 bis 2024 rund 49,1 Millionen Hektar Fläche verloren, was etwa der Größe Spaniens entspricht.
- Seit 1985 sind 13 Prozent der beheimateten Vegetation verschwunden; ab einem Verlust von 20 bis 25 Prozent droht laut Forschern die Umwandlung des Regenwaldes in eine "trockene Savanne".
- Die Rodung wird laut Mapbiomas vor allem durch die fast verfünffachte Ausweitung der Viehzucht verursacht, während zwischen August 2024 und Juli 2025 die Waldzerstörung um weitere vier Prozent zunahm.