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Palast schweigt über Konsequenzen nach Mobbing-Vorwürfen

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Nach dem Abschluss einer internen Untersuchung zu Mobbingvorwürfen gegen Herzogin Meghan setzt der Buckingham-Palast Reformen im Verwaltungsapparat um - verrät aber nicht welche. Einzelheiten zu den vorgenommenen Änderungen würden zum Schutz der Privatsphäre der Beteiligten nicht bekanntgegeben, sagte ein Palastvertreter beim Briefing zum jährlichen Bericht über die Finanzen der Royals. Dabei kam auch der Umgang mit hohen Bargeld-Spenden aus Katar zur Sprache.

Der Buckingham-Palast hatte die Untersuchung im vergangenen Jahr eingeleitet. Dabei wurden Aussagen von Mitarbeitern über ihre Erfahrungen mit der Arbeit für Meghan gesammelt, als diese noch zusammen mit ihrem Mann, Prinz Harry, in London lebte. Richtlinien und Abläufe seien nun entsprechend der Empfehlungen, die sich aus der Untersuchung ergeben hätten, geändert worden, sagte der Palastvertreter am Donnerstag.

An der Untersuchung beteiligte Personen kritisierten nach Angaben der "Sunday Times", mit dem Verzicht auf eine Veröffentlichung werde der Bericht "begraben". Anlass der Untersuchungen waren Enthüllungen der "Times". Sie hatte im März 2021 berichtet, dass der frühere Kommunikationssekretär des Paares, Jason Knauf, im Oktober 2018 wegen Mobbings gegen Assistenten eine Beschwerde eingereicht habe. Die Vorwürfe richteten sich offenbar gegen Herzogin Meghan.

Der Bericht war nur wenige Tage vor der Ausstrahlung eines Aufsehen erregenden Interviews von Harry und Meghan mit der US-Moderatorin Oprah Winfrey veröffentlicht worden, in dem das Paar ungenannte Mitglieder des Königshauses des Rassismus beschuldigte. Die gegen sie erhobenen Mobbingvorwürfe wies die Herzogin als "bewusste Verleumdungskampagne" zurück.

Harry und Meghan hatten sich im April 2020 von ihren royalen Pflichten zurückgezogen und leben nun mit ihren beiden Kindern, der einjährigen Lilibet und dem dreijährigen Archie, in Kalifornien. Zu den Feierlichkeiten zum 70. Thronjubiläum seiner Großmutter Königin Elizabeth II. reiste Harry mit seiner Familie zwar an, er stand aber nicht mit den aktiven Royals auf dem Balkon des Buckingham-Palast, um der jubelnden Menge zuzuwinken. Berichten zufolge ist Harrys Verhältnis zu seinem Vater Prinz Charles angespannt. Aus dem Palast verlautete nun aber, Charles habe diesen Monat eine "sehr emotionale" erste Begegnung mit seiner Enkelin Lilibet gehabt.

Über Charles hatte die "Sunday Times" vergangenes Wochenende berichtet, er habe vom früheren katarischen Regierungschef Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber Al Thani 2,5 Millionen Pfund (drei Millionen Euro) als Spenden angenommen, die in bar in mehreren Taschen übergeben wurden. Die Quelle im Palast versicherte, das Bargeld sei "sofort an seine Wohltätigkeitsorganisationen weitergeleitet" worden. Eine solche Übergabe habe es seit mehr als einem halben Jahrhundert nicht gegeben und werde auch "nicht wieder vorkommen".

In dem Briefing ging es um den Jahresbericht 2021/22 zum sogenannten Sovereign Grant, mit dem die offiziellen Aufgaben und die Paläste des britischen Königshauses finanziert werden. Seine Höhe ist auf 15 Prozent der Einnahmen aus den Besitztümern der Krone festgelegt. Der Nettogewinn aus diesem sogenannten "Crown Estate" geht an den britischen Staat.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Abschluss einer internen Untersuchung zu Mobbingvorwürfen gegen Herzogin Meghan setzt der Buckingham-Palast Reformen im Verwaltungsapparat um - verrät aber nicht welche.
  • Einzelheiten zu den vorgenommenen Änderungen würden zum Schutz der Privatsphäre der Beteiligten nicht bekanntgegeben, sagte ein Palastvertreter beim Briefing zum jährlichen Bericht über die Finanzen der Royals.
  • Anlass der Untersuchungen waren Enthüllungen der "Times".

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