Opiumproduktion in Afghanistan sinkt weiter
Afghanistan galt lange als weltgrößter Produzent für den Heroin-Rohstoff Opium, der aus Schlafmohn gewonnen wird. Die Taliban verboten 2022 den Anbau von Mohn. Die 2025 hergestellten Mengen liegen laut UNODC 32 Prozent unter dem Vorjahreswert, und 95 Prozent unter der letzten Ernte vor dem Verbot.
Normalerweise wird Opium teurer, wenn weniger geerntet wird. Doch in der jüngsten Anbau-Saison haben die UNODC-Fachleute einen Abwärtstrend bei den Preisen beobachtet. Das UNODC verwies auf stark gestiegene Anbau-Flächen in zwei Staaten, die in dem Bericht nicht explizit genannt wurden.
Zusätzliche Daten und eine genaue Beobachtung der Lage seien nötig, um zu beurteilten, in welchem Umfang der Opium-Anbau aus Afghanistan abgewandert sein könnte, hieß es. Als weitere mögliche Faktoren für den Preisrückgang wurden eine Normalisierung des Marktes seit dem Taliban-Verbot sowie ein Abverkauf von Lagerbeständen genannt.
Zusammenfassung
- Die Opiumproduktion in Afghanistan ist laut UNO-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung 2025 auf 296 Tonnen gesunken, was einem Rückgang von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
- Trotz des starken Produktionsrückgangs sind die Opiumpreise gefallen, was laut UNODC darauf hindeutet, dass der Mohnanbau in Nachbarstaaten deutlich zugenommen hat.
- Die aktuelle Produktion liegt 95 Prozent unter dem Niveau vor dem Taliban-Verbot 2022, und das UNODC fordert weitere Daten, um den Umfang des Anbaurückgangs in Afghanistan und die Auswirkungen auf den Markt zu bewerten.
