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Österreichweites Amphibien-Screening der Uni Innsbruck

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Ein Amphibien-Screening-Forschungsvorhaben der Universität Innsbruck geht mit Mai in die ganz handfeste Phase. Ab diesem Monat können österreichweit Laien-Forscher, die sich mit Foto und einer Beschreibung des in Frage kommenden Kleingewässers noch bis Ende März bewerben müssen, ausrücken, um DNA-Proben vor allem auch von privaten Teichen und Gewässern zu nehmen. Das geschieht wiederum mit 1.120 Testkits, deren Versendung mit April startet, hieß es am Freitag.

Konkrete Erfahrungswerte habe man jedenfalls zur Verfügung, sagte Projektleiterin und Zoologin Corinna Wallinger am Freitag im Rahmen eines Pressegespräches im Innsbrucker Hofgarten beim dortigen Teich. So seien bei einem Pilotprojekt im Jahr 2019 tirolweit bereits Kits ausgeschickt worden. "Es gab damals einen Rücklauf von 100 Prozent der 100 Testkits", zeigte sie sich auch für das jetzige, österreichweite ausgerollte Screening sehr zuversichtlich.

Nunmehr stehe das Projekt "Frosch im Wassertropfen" auf anderen und finanziell solidieren Beinen. "Wir haben EU-Förderergeld von rund 300.000 Euro und das Land Tirol finanziert die 120 Testkits, die für Tirol bestimmt sind, mit 25.000 Euro", sagte Wallinger auf APA-Nachfrage.

Das Ziel des österreichweiten Projektes sei klar: "Wir wollen damit Artennachweise erbringen und auch Daten zur Verbreitung des für Amphibien - also für Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche - bedrohlichen Pilzes 'Bd' sammeln und bereitstellen", erklärte sie. Dazu sei es eben enorm wichtig, auch die "privaten Gewässer" ins Visier zu nehmen: "Diese bekommen wir ja sonst nur schwer in den Blick, weshalb wir auch auf Laien-Forscher setzen."

Entstehen soll schließlich, unter der Ägide von Profi-Forschern, die die Daten schließlich auswerten und analysieren, eine Art "Bio-Diversität-Atlas", sagte Martina Nindl-Kaplening, die als Projektkoordinatorin fungiert. Es gehe darum "möglichst alles abzudecken" und so viele private Gewässer und ansonsten Unentdecktes in den Fokus zu bekommen, betonte sie. Das alles geschehe auch vor dem Hintergrund der Bedrohung von Amphibien, die sämtliche auf der "roten Liste" stünden.

Auch der beim Pressegespräch ebenfalls anwesende SPÖ-Umweltlandesrat René Zumtobel (SPÖ) betonte die Wichtigkeit des Projektes. Zudem freue es ihn, dass hier "Innovation und Forschung aus Tirol" im Mittelpunkt eines österreichweiten Vorhabens stünde. Dem schloss sich auch Bernhard Fügenschuh, Vizerektor für Lehre und Studierende der Universität Innsbruck, an: "Hier geht es darum, valide Datensätze zu generieren und Wissenschaft ganz in die Praxis zu bringen."

ribbon Zusammenfassung
  • Ziel des Projekts 'Frosch im Wassertropfen' ist es, Artennachweise zu erbringen und Daten über die Verbreitung des gefährlichen Pilzes 'Bd' zu sammeln, um einen 'Bio-Diversität-Atlas' zu erstellen.
  • Bei einem Pilotprojekt im Jahr 2019 in Tirol gab es einen 100-prozentigen Rücklauf der 100 ausgegebenen Testkits, was die Zuversicht für das aktuelle, landesweite Projekt stärkt.