Noch kein Ende bei Waldbränden in Tschechien und Deutschland

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Bei den Waldbränden in Tschechien und in Deutschland in der Sächsischen Schweiz sowie im Norden des Freistaats blieb die Lage auch am Wochenende angespannt. Der erhoffte Dauerregen kam den Feuerwehrleuten nicht zu Hilfe. Nur am Samstag regnete es im Elbsandsteingebirge etwa eine Viertelstunde, in Nordsachsen etwas länger. Die einzige Wirkung sei gewesen, dass wegen des Niederschlags Rauch aus Glutnestern aufstieg und diese so sichtbar wurden.

"Sollte sich die Wetterlage nicht ändern, gibt es keine Chance auf Besserung", sagte Thomas Kunz, Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Ein Ende des Einsatzes sei nicht in Sicht. "Wir rechnen nicht mehr in Tagen, wir rechnen in Wochen." Derweil wüteten auch im Süden Brandenburgs und in Tschechien die Waldbrände weiter und forderten den Löschtrupps alles ab. Auf tschechischer Seite ist das Ausmaß des Brandes noch weitaus größer: Dort wüten die Flammen auf einer Fläche von gut 1.000 Hektar, 750 Feuerwehrleute aus ganz Tschechien sind vor Ort.

"Wegen des anspruchsvollen Terrains schreiten die Arbeiten relativ langsam voran", sagte eine Sprecherin der Einsatzkräfte am Sonntag im öffentlich-rechtlichen Fernsehen CT. Acht Einsatzkräfte wurden bisher auf tschechischer Seite verletzt, mehrere davon schwer. Teile des Waldgebiets sind dabei nur schwer zugänglich - darunter Gebiete an der deutsch-tschechischen Grenze und das sogenannte Tiefe Tal. Der Zutritt zu großen Teilen des Nationalpark-Gebiets wurde inzwischen verboten, um Schaulustige fernzuhalten.

Kunz zufolge ist das Feuer im hinteren Teil der Sächsischen Schweiz inzwischen wie erwartet bis zu einem halben Meter Tiefe in die Humusschicht des Bodens eingedrungen und breitet sich dort aus. Deshalb werde nun versucht, etwa an Waldwegen Barrieren zu errichten. "Dazu wird der Boden aufgerissen und ein Gemisch aus Wasser und einem sogenannten Netzmittel eingebracht", erläuterte der Kreissprecher. Der dabei entstehende Schaum könne besser in den Boden eindringen. Mitarbeiter von Sachsenforst seien dabei, Totholz aus angrenzenden Waldstücken auseinander zu ziehen. Zudem seien Ranger des Nationalparks Sächsische Schweiz vor Ort, um mit ihrer Ortskenntnis Einsatzkräfte zu unterstützen.

Nach Angaben des Landratsamtes waren am Sonntagmorgen 360 Leute im Einsatz, im Laufe des Tages sollte die Zahl auf 500 aufgestockt werden." Man habe es mit einem sehr dynamischen Brandgeschehen zu tun, das mache die Situation so kompliziert, sagte Kunz. Vor Ort seien 14 Löschhubschrauber und zwei Hubschrauber zur Aufklärung der Brände präsent.

Das Feuer war am vergangenen Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und griff am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz über. Inzwischen ist hier eine Fläche von etwa 150 Hektar betroffen - ein Gebiet so groß wie die Insel Helgoland. Für Bad Schandau und Sebnitz gilt Katastrophenalarm. Auf sächsischer Seite sind bisher vier Feuerwehrleute verletzt worden, zwei von ihnen mussten stationär behandelt werden.

Der Waldbrand an der Landesgrenze war auch am siebten Tag nach Ausbruch des Feuers nicht gebannt. Die Einsatzkräfte im Elbe-Elster- Kreis im Süden Brandenburgs wurden nach Angaben des Landkreises von 160 auf 250 aufgestockt. Sie kämpfen weiter auf 500 Hektar gegen Glutnester. Die Feuerwehren befürchten seit Tagen ein Aufflammen des Feuers. Etwas Hilfe brachte Regen, der den Boden etwa fünf Zentimeter tief durchfeuchtete. Die Niederschläge zeigten gleichzeitig heiße Stellen an den Randgebieten, weil sich dort besonders starker Qualm entwickelte.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei den Waldbränden in Tschechien und in Deutschland in der Sächsischen Schweiz sowie im Norden des Freistaats blieb die Lage auch am Wochenende angespannt.
  • Nur am Samstag regnete es im Elbsandsteingebirge etwa eine Viertelstunde, in Nordsachsen etwas länger.
  • Das Feuer war am vergangenen Wochenende im Nationalpark Böhmische Schweiz in Tschechien ausgebrochen und griff am Montag auf den Nationalpark Sächsische Schweiz über.