APA/APA/LPD NÖ/LVT

Niederösterreicher hortete Waffen und 1.200 Kilo Munition

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Im Bezirk Baden hat ein 53 Jahre alter Mann 1.200 Kilogramm Munition gehortet. Entdeckt wurden im Wohnhaus des Niederösterreichers auch sieben Rohrbomben, eine Handgranate und illegale Waffen, von denen sich Polizeiangaben vom Dienstag zufolge mehrere sogar in geladenem Zustand befanden. Die Sicherstellungen standen im Zusammenhang mit seit Dezember 2020 laufenden Ermittlungen gegen eine Gruppe von Neonazis in Österreich und Deutschland.

Am 1. Juli wurden in diesem Rahmen in Niederösterreich, dem Burgenland sowie in Wien in Summe neun Hausdurchsuchungen durchgeführt. Sichergestellt wurden auch hier zahlreiche Waffen, Munition und NS-Devotionalien. "Gab es vorerst 14 Tatverdächtige in Österreich und Deutschland, so stieg die Zahl der Verdächtigen durch die Ermittlungen des LVT NÖ nun auf 15", hieß es in einer Aussendung der Landespolizeidirektion Niederösterreich. "Das konsequente Vorgehen gegen Rechtsextremismus ist nicht nur Teil der historischen Verantwortung, sondern auch ein klares Eintreten für unser demokratisches Zusammenleben in Österreich", hob Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) hervor.

Zurück zum Fall aus dem Bezirk Baden: Ermittlungen des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung Niederösterreich (LVT NÖ) gegen den 53-Jährigen wurden u.a. wegen des Verdachts der nationalsozialistischen Wiederbetätigung geführt. Der Beschuldigte soll zahlreiche Dateien mit NS-Bezug in Internetforen versendet haben.

In seinem Wohngebäude gefunden wurden schließlich verbotene Waffen und -teile, Kriegsmaterial und Schalldämpfer. Von den Beamten entdeckt wurden u.a. zwei Maschinengewehre, sechs Maschinenpistolen, ein Sturmgewehr, ein Scharfschützengewehr sowie sogenannte schießende Kugelschreiber, die zu den verbotenen Waffen zählen. Sichergestellt wurden zudem verschiedene Hieb- und Stichgegenstände, Pfeffersprays, Elektro-Schockgeräte und asiatische Nahkampfwaffen. Im Wohnhaus hatte der Mann laut Polizei auch einen Stahlhelm mit Hakenkreuz und weitere NS-Gegenstände wie Flyer, Orden, Münzen, eine Büste von Erwin Rommel sowie diverse einschlägige Zeitschriften und Bücher.

Gegen den 53-jährigen Niederösterreicher und seine gleichaltrige Ehefrau wurde an Ort und Stelle ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Beide waren nicht geständig. Sie wurden der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde sowie der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angezeigt. "Die weiteren Ermittlungen konzentrieren sich derzeit auf etwaige Hintermänner", hieß es seitens der Polizei.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Bezirk Baden hat ein 53 Jahre alter Mann 1.200 Kilogramm Munition gehortet.
  • Entdeckt wurden im Wohnhaus des Niederösterreichers auch sieben Rohrbomben, eine Handgranate und illegale Waffen, von denen sich Polizeiangaben vom Dienstag zufolge mehrere sogar in geladenem Zustand befanden.
  • Die Sicherstellungen standen im Zusammenhang mit seit Dezember 2020 laufenden Ermittlungen gegen eine Gruppe von Neonazis in Österreich und Deutschland.

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