Nazi-Tattoo im Braunauer Freibad: Polizisten blieben vor der Tür
"Blut und Ehre" soll der Mann tätowiert gehabt haben. Das fiel einer Frau auf, sie rief laut "BezirksRundschau" die Polizei. Angeblich habe aber die Exekutive nichts unternommen.
Ermittlungen gegen Unbekannt
Die Landespolizeidirektion Oberösterreich widerspricht. Man ermittle mithilfe des Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung gegen einen unbekannten Täter. Mit den Zeugen seien Termine zur Einvernahme vereinbart worden. "Nach Abschluss der Erhebungen wird Anzeige an die zuständige Staatsanwaltschaft erstattet", hieß es weiter.
Laut "Rundschau" sollen die Polizisten zwar zum Bad gekommen, es allerdings nicht einmal betreten haben. Nachdem das Badepersonal den Verdächtigen nicht gefunden hätte, seien die Beamten wieder gefahren, ohne selber aktiv nach dem Mann zu suchen.
Die Landespolizeidirektion sagt, man habe "mit dem Anzeiger und dem Badepersonal Kontakt aufgenommen. Keiner von ihnen konnte die betreffende Person noch einmal feststellen. Daher wurde aus einsatztaktischen Gründen vom Betreten Abstand genommen."
Zahnloser Aktionsplan gegen Extremismus?
Sollten die Vorwürfe stimmen, wäre eine "situative Kapitulation vor dem Rechtsextremismus", sind die Grünen entsetzt. Anfang Juli beschlossen Schwarz und Blau einen Aktionsplan gegen den Extremismus. Was bringe das, fragt die Grüne Anne Sophie Bauer, "wenn ein derart öffentliches zur Schau stellen von Nazi-Symbolen offensichtlich keine Folgen hat".
Die NEOS fordern Aufklärung. Die Behörden sollen erklären "warum es nicht unmittelbar möglich war, diese Menschen zur Rechenschaft zu ziehen", meinte Klubobmann Felix Eypeltauer. Für SPÖ-Landtagsabgeordneten Erich Wahl ist der Vorfall ein weiterer Beweis dafür, dass Oberösterreich ein "brandgefährliches Problem" mit der rechtsextremen Szene habe.
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Zusammenfassung
- Im Braunauer Freibad soll ein Besucher ungeniert sein Nazi-Tattoo zur Schau gestellt haben. Eine Frau rief die Polizei.
- Der wird jetzt vorgeworfen, das Bad nicht einmal betreten und nichts unternommen zu haben. Die Landespolizeidirektion widerspricht.