APA/APA/ROLAND SCHLAGER/ROLAND SCHLAGER

Nach zwei Jahren wieder "Alles Walzer" am Opernball

0

Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause heißt am 16. Februar beim 65. Opernball in der Wiener Staatsoper wieder "Alles Walzer". Es ist der erste Ball unter Staatsoperndirektor Bogdan Roščić, der dem Fest angesichts der multiplen Krisen einen starken Charity-Charakter verlieh. So wird von den Besucherinnen und Besuchern des seit Monaten ausverkauften Balls erstmals ein "Solidaritätsaufschlag" für in Not geratene Menschen verlangt.

Das offizielle Österreich kehrt stark auf Opernball zurück. Bundespräsident Alexander Van der Bellen wird ebenso anwesend sein wie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Von der Regierung sind es vor allem Parteifreunde des Bundeskanzler, die in der Oper antanzen werden. Von den Grünen kommt Staatssekretärin Andrea Mayer, die ein Zeichen anlässlich des Status von Österreich als Gastland der Leipziger Buchmesse setzt und einen Repräsentanten des Hauptverbands des österreichischen Buchhandels in die Oper geladen hat.

Die Promi-Quote ist vor allem dank großzügiger Gastgeber dicht: Richard Lugner bringt die US-Schauspielerin und Fitness-Ikone Jane Fonda zum Fest. Hollywood-Schauspieler Chris Noth - bekannt als Mr. Big von "Sex and the City" - wird als Ehrengast von Patricia Schalko (Ex-Frau von Milliardär und Immo-Tycoon Georg Stumpf) und ihrem Freund, Rechtsanwalt Tassilo Wallentin als Ehrengast empfangen. Seine damaligen Co-Schauspielerinnen haben sich nach Vorwürfen von sexuellen Übergriffen von mehreren Frauen allerdings von ihm distanziert.

In der Loge des Unternehmers Klemens Hallmann und seiner Frau, dem Model Barbara Meier, nehmen unter anderem Regisseur Thomas Roth, Schauspieler Jeff Wilbusch sowie das Mimenpaar Michael Ostrowski und Hilde Dalik sowie der Street- und Pop Art-Künstler Niclas Castello Platz. "Meine Frau und ich freuen uns nach der langen Pause schon sehr auf den bevorstehenden Opernball. Für einige unserer Gäste wird es ihr erster Opernballbesuch überhaupt sein", sagte Klemens Hallmann.

Roščić nahm einige Änderungen an dem Fest vor. Fernsehzuseherinnen und -zusehern werden vor allem bemerken, dass sie heuer nicht mehr von einer Opernball-Lady begrüßt werden. Diese Funktion wurde unter dem neuen Opernchef abgeschafft und durch ein hochkarätiges Expertenkomitee ersetzt. "Der Opernball wird von der Oper organisiert", unterstrich der Direktor im Vorfeld.

Auch Motto gibt es keines mehr. Angesichts der vielen Krisen wird der Ball aber unter einem besonderen Zeichen stehen. Mit dem Slogan "Hand in Hand 'Alles Walzer'" wird die vom ORF getragene Initiative "Österreich hilft Österreich" unterstützt. Für die Gäste bedeutet dies einen "Solidaritätsaufschlag" auf Tickets. Diese kosten nun 350 anstatt 315 Euro, die zusätzlichen 35 Euro gehen an "Österreich hilft Österreich". Einen "Solidaritätsaufschlag" von zehn Prozent gibt es auch auf die gesamte Gastronomie.

Die Eröffnung steht heuer ganz im Zeichen von hundert Jahren Wiener Tanzmusik und Operette. "Es war mir ein Vergnügen, das zusammenzustellen", sagte Roščić. Für den Höhepunkt wurden die finnische Sängerin Camilla Nylund und der Tenor Andreas Schager gewonnen. Schager wird zuerst mit seiner Ehefrau, der Geigerin Lidia Bach, "Freunde, das Leben ist lebenswert" aus "Giuditta" von Franz Lehár darbringen. Nylund folgt mit dem "Vilja-Lied" aus "Die lustige Witwe", ebenfalls von Franz Lehár. Gemeinsam lassen sie dann "Zwei Herzen im Dreivierteltakt" von Robert Stolz schlagen.

Für die Geschicke des Jungdamen- und Jungheeren-Komitees ist erneut die oberösterreichische Tanzschule Santner unter der Leitung von Maria und Christoph Santner verantwortlich. Einziehen werden die 144 Paare heuer zur "Polonaise A-Dur, op. 40 Nr. 1" von Frédéric Chopin

Änderungen gibt es 2023 auch im Line-Up des ORF. Durch den diesjährigen Opernball-TV-Abend führen Mirjam Weichselbraun und Andi Knoll, das ZIB-Moderationspaar Nadja Bernhard und Tarek Leitner, Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz sowie Teresa Vogl.

Nachdem Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" bereits das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker mit einer Aktion stören wollten, ist nicht ausgeschlossen, dass sie auch den Opernball als Bühne nutzen könnten. Seitens der Polizei hieß es gegenüber der APA jedenfalls, dass ausreichend Polizisten im Einsatz sein werden, die rasch einschreiten werden, sollte es zu Störaktionen, beispielsweise Klebeaktionen, kommen. "Dies wird wie gewohnt vonstattengehen, in dem mit der gebotenen Ruhe und Sorgfalt vorgegangen wird", unterstrich die Polizei.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach zwei Jahren coronabedingter Zwangspause heißt am 16. Februar beim 65. Opernball in der Wiener Staatsoper wieder "Alles Walzer".
  • So wird von den Besucherinnen und Besuchern des seit Monaten ausverkauften Balls erstmals ein "Solidaritätsaufschlag" für in Not geratene Menschen verlangt.
  • Die Eröffnung steht heuer ganz im Zeichen von hundert Jahren Wiener Tanzmusik und Operette.
  • Änderungen gibt es 2023 auch im Line-Up des ORF.