Nach Cyberangriff Daten von 1,5 Mio. Schweden veröffentlicht
Die Untersuchung des Datenlecks sei im Gange, sagte Staatsanwältin Sandra Helgadottir. Eine Gruppe mit dem Namen Datacarry habe sich zu der Attacke bekannt, sagte Helgadottir. Die Ermittlungen konzentrierten sich demnach darauf, die Verantwortlichen hinter der Cyberattacke zu identifizieren. "Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine ausländische Macht daran beteiligt ist", sagte die Staatsanwältin.
Hacker forderten Geld
Schwedische Medien berichteten, die Hacker hätten zuvor 1,5 Bitcoin (umgerechnet rund 150.000 Euro) gefordert und mit der Veröffentlichung der Daten gedroht. Miljödata hatte am Wochenende erklärt, dass die Daten im Darknet veröffentlicht worden seien. Bei den Daten handelte sich demnach unter anderem um Namen, Adressen und andere Kontaktdetails. Die Zahl der Betroffenen entspricht fast 15 Prozent der schwedischen Bevölkerung von 10,6 Millionen Bürgern.
Laut der Schwedischen Behörde für Datenschutz waren mindestens 164 Gemeinden und vier regionale Behörden von der Cyberattacke betroffen. Insbesondere die Stadt Göteborg wurde dem öffentlich-rechtlichen Sender SVT zufolge von dem Hackerangriff getroffen. Auch private Unternehmen, darunter der Lkw-Bauer Volvo und die Fluggesellschaft SAS, waren betroffen.
Zusammenfassung
- Nach einer Cyberattacke auf den IT-Dienstleister Miljödata wurden persönliche Daten von 1,5 Millionen Schweden – fast 15 Prozent der Bevölkerung – im Darknet veröffentlicht.
- Die Hackergruppe 'Datacarry' forderte 1,5 Bitcoin (rund 150.000 Euro) Lösegeld und veröffentlichte Namen, Adressen und Kontaktdaten, nachdem die Forderung offenbar nicht erfüllt wurde.
- Mindestens 164 Gemeinden, vier regionale Behörden sowie Unternehmen wie Volvo und SAS waren betroffen; die schwedische Staatsanwaltschaft sieht keine Hinweise auf eine ausländische Beteiligung.