APA/dpa/Thomas Warnack

Verheerender Erdrutsch

Tödliches Zugunglück in Deutschland: Starkregen als Ursache

28. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Mindestens drei Menschen starben am Sonntagabend bei einem Zugunglück in Deutschland. Laut Polizei war ein Unwetter mit Starkregen die Ursache.

"Das Wasser löste einen Erdrutsch im Böschungsbereich zu den Gleisen hin aus, was wiederum wohl die Entgleisung verursachte", teilten die zuständigen Ermittler am Montag mit. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen.

"Man sieht auch in der Botanik drumherum, dass da sehr große Kräfte am Werk waren", sagt Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller. 

Drei Tote bei Unglück

Bei dem Unglück am Sonntag starben nach Angaben der Ermittlern drei Menschen, mindestens 41 Menschen wurden verletzt. Unter den Toten ist nach Polizeiangaben neben dem 32 Jahre alten Lokführer auch ein 36 Jahre alter Auszubildender

Zudem wurde eine 70-Jährige Zuginsassin bei dem Unglück am Sonntag tödlich verletzt, wie ein Polizeisprecher am Montag vor Journalisten sagte.

Zudem wurden mindestens 41 Menschen verletzt. Wie viele davon schwer verletzt wurden, war zunächst weiter unklar. Insgesamt waren etwa hundert Fahrgäste in dem Zug.

Auf APA-Anfrage hieß es aus dem Außenministerium in Wien, "dass sich unseren Informationen zufolge keine Österreicherinnen und Österreicher unter den Opfern befinden".

Nach dem Unglück haben die Ermittler den Fahrdatenschreiber aus dem Zug geborgen. Dieser müsse nun ausgewertet werden, sagte Ulms Polizeipräsident Josef Veser.

Fahrdatenschreiber bei der Bahn zeichnen in der Regel Daten beispielsweise von Triebwagen auf - wie etwa die Geschwindigkeit.

Gewitter am Sonntagabend

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes zogen in den frühen Abendstunden unwetterartige Gewitter über die Region um Riedlingen. Lokal seien in kurzer Zeit 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter gefallen, sagte Meteorologe Dominik Smieskol in München. 

Allerdings habe der DWD am genauen Unglücksort keine Messstation, um für dort konkrete Angaben machen zu können.

Personenzug in Deutschland entgleistGrafik: APA / Walter Longauer/ade

Mindestens zwei Waggons entgleist

In dem betroffenen Zug der Linie RE 55 saßen laut einem Sprecher der Bundespolizei rund 100 Menschen. Der Regionalexpress war von Sigmaringen nach Ulm unterwegs, als gegen 18.10 Uhr in der Nähe des Riedlinger Stadtteils Bechingen den Angaben zufolge mindestens zwei Waggons entgleisten. Der Unfallort liegt rund 45 Kilometer südöstlich von Ulm.

Die Leitstelle Reutlingen meldete einen sogenannten "Massenanfall von Verletzten" - das bezeichnet im Rettungswesen eine Situation, bei der eine große Zahl von Verletzten oder Erkrankten versorgt werden muss.

Am Unfallort waren laut Innenminister Strobel mehrere hundert Einsatzkräfte mit entsprechendem Gerät und sechs Rettungshubschrauber im Einsatz.

Zusammenfassung
  • Bei einem Zugunglück am Sonntagabend in Riedlingen, Baden-Württemberg, starben mindestens drei Menschen, darunter der Lokführer und ein weiterer Mitarbeiter der Deutschen Bahn.
  • Rund 50 Menschen wurden verletzt, 25 davon schwer, nachdem Starkregen einen Erdrutsch im Böschungsbereich auslöste und der Zug daraufhin entgleiste.
  • Die Polizei und Einsatzkräfte gehen davon aus, dass das Unwetter mit Starkregen die Ursache für das Unglück war.