APA/BARBARA GINDL

Mehr als 5.000 Infektionen mit dem Coronavirus in Österreich

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Am Dienstag ist die Zahl der nachweislich mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen auf über 5.000 gestiegen. Stand 20.00 Uhr waren es exakt 5.182, die positiv auf das Virus getestet wurden. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Österreicher indes auf ein Ausharren im Status quo der Corona-Krise eingestellt.

Am Dienstag ist die Zahl der nachweislich mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen auf über 5.000 gestiegen. Stand 20.00 Uhr waren es exakt 5.182, die positiv auf das Virus getestet wurden. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Österreicher indes auf ein Ausharren im Status quo der Corona-Krise eingestellt.

Seit 15.00 Uhr (4.867 Fälle) ist die Zahl somit um 296 Personen gestiegen. Angesichts der steigenden Zahlen zeigte sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sehr vorsichtig bei seiner Einschätzung: "Wir werden nach Ostern in einer Phase sein, die der heutigen mehr ähnelt, als dem Normalzustand", sagte er am Dienstag in einer Pressekonferenz. Kurz betonte: "Es wird nicht das Leben von heute auf morgen wieder so sein, wie es war."

"Wir müssen in den einstelligen Bereich, was das Wachstum der Kurve betrifft", sagte Kurz zur Frage, wann es Lockerungen der Maßnahmen geben könnte. Gleichzeitig müsse dann vorgesorgt werden, dass es nicht zu einem neuerlichen Anstieg der Krankheitsfälle kommt. Der Bundeskanzler brachte hier auch "Big Data" ins Spiel, ohne konkret zu werden.

Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) kündigte an, nun doch auch Schnelltests durchführen zu wollen, dies sei keine Strategieänderung der Regierung. Vielmehr sei man immer der Meinung gewesen, möglichst viele Tests durchführen zu wollen. Man habe bewusst abgewartet, bis die Qualität der Schnelltests dort ist, dass man spezifische Aussagen treffen kann - das sei nun der Fall. Die ersten Schnelltests könnten schon diese Woche in Österreich eintreffen. Der Kanzler rechnet damit, dass man dann "sicherlich in den nächsten Wochen" mit diesen Schnelltests "in die Fläche" gehen kann, sie also breit anwenden kann.

Österreichweit hat das Virus (Stand Dienstag 15.00 Uhr) bisher 28 Tote gefordert, wobei in Wien mit elf die höchste Zahl zu beklagen war. Die restlichen Todesopfer nach Bundesländern: Burgenland (2), Kärnten (1), Niederösterreich (3), Oberösterreich (2), Steiermark (5) und Tirol (4). Dabei divergierten die Zahlen der Landessanitätsdirektionen mit denen des Gesundheitsministeriums allerdings erheblich. So gab die steirischen Landessanitätsdirektion am Abend bereits den achten Todesfall für das Bundesland bekannt.

Die Fallzahlen schnellen besonders in Tirol in die Höhe, um 20.00 Uhr waren es bereits 1.330. Die Causa um die Hotspots in Tiroler Skiorten beschäftigt mittlerweile auch die Justiz. Verbraucherschützer Peter Kolba brachte am Dienstag bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Sachverhaltsdarstellung ein, weil die Tiroler Behörden die Sperren von Hotels und Pisten hinausgezögert haben sollen. Die Anzeige richtet sich u. a. gegen den für Tourismus zuständigen Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP).

Nach und nach wurde auch weiter sichtbar, welch umfassende Auswirkungen die Pandemie auf Österreich hat. Aufgrund der Einreisebeschränkungen werden etwa tausende Pflegekräfte aus dem Ausland wegfallen. Wie viele das sein werden, weiß man offenbar noch nicht. Die Regierung versucht einen Pflegenotstand abzuwenden, indem die Länder zusätzliche stationäre Plätze schaffen und die mobilen Dienste verstärken. Anschober und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) informierten am Dienstag, dass man über eine Kooperation mit den Ländern ein Konzept aufgestellt habe, "um Notsituationen zu bewältigen und damit niemand allein gelassen wird", sagte Anschober. Betroffen sind potenziell Hunderttausende.

Seit dem Beginn der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie gibt es vom 16. bis 23. März zusammengerechnet um 138.000 mehr registrierte Arbeitslose als noch am 15. März, sagte AMS-Vorstand Johannes Kopf am Dienstagnachmittag zur APA. Gestern hatte der AMS-Chef ein Plus von 115.600 Arbeitslosen bekanntgegeben.

Die Rückholflüge von Österreichern, die sich in der Corona-Krise im Ausland befinden, waren auch am Dienstag in vollem Gange. Bis morgen, Mittwoch, werden insgesamt über 5.000 Menschen mit Sondermaschinen in ihre Heimat geholt worden sein. Erst am Dienstag landete am Vormittag eine Triple-Seven der AUA aus Washington in Wien mit 300 Österreichern an Bord.

ribbon Zusammenfassung
  • Am Dienstag ist die Zahl der nachweislich mit dem neuen Coronavirus infizierten Menschen auf über 5.000 gestiegen.
  • Stand 20.00 Uhr waren es exakt 5.182, die positiv auf das Virus getestet wurden.
  • Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat die Österreicher indes auf ein Ausharren im Status quo der Corona-Krise eingestellt.
  • Österreichweit hat das Virus bisher 28 Tote gefordert, wobei in Wien mit elf die höchste Zahl zu beklagen war.

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