Kraniche machen Zwischenstopp am Neusiedler See
Im Burgenland nächtigen die allermeisten Tiere nur für wenige Tage, dann geht es weiter Richtung Süden oder Westen - so es nicht gerade starken Wind aus dieser Richtung gibt, dann bleiben sie spontan etwas länger. Die Vögel, die ins Burgenland kommen, stammen von der Hortobágy Puszta in Ostungarn. Dort wurden heuer rund 140.000 gezählt und rund ein Zehntel davon reist über Österreich weiter. Ein ganz kleiner Teil überwintert am Neusiedler See. Grabenhofer schätzt allerdings, dass es maximal 100 sind.
Im vergangenen Jahr war das Gebiet feuchter und so wurden Kraniche auch bei der Langen Lacke gesichtet. Das ist heuer nicht der Fall, denn sie ist aktuell trocken. Regen - und davon gab es seit dem Sommer sowieso zu wenig - allein füllt die Lacken zwar, wichtig ist aber auch ihr Untergrund, um das Wasser zu halten.
Ideale Schlafplätze finden die Kraniche auf Wiesen nahe des Neusiedler Sees, die etwas unter Wasser stehen, denn dort sind sie auch vor Fressfeinden sicher. Sie selbst ernähren sich außerhalb der Brutzeit vegetarisch. Während der Aufzucht brauchen sie auch Insekten als Proteinquelle.
Zu beobachten - und zu hören - ist der Vogelzug bis in den Dezember hinein. Ab Mitte November nimmt die Zahl der Kraniche aber stark ab. Aktuell bieten sie laut Grabenhofer jedenfalls eine "beeindruckende Rufkulisse".
Zusammenfassung
- Rund 9.000 Kraniche machen derzeit am Ostufer des Neusiedler Sees Station auf ihrem Weg in die Winterquartiere – der bisherige Höchststand in diesem Herbst.
- Die Vögel stammen aus der Hortobágy Puszta in Ostungarn, wo heuer rund 140.000 gezählt wurden, und etwa ein Zehntel davon zieht über Österreich weiter.
- Nur ein sehr kleiner Teil – maximal 100 Tiere – überwintert laut Nationalpark-Schätzung am Neusiedler See, da die Bedingungen wegen wenig Niederschlag und trockener Lacken weniger ideal sind als im Vorjahr.