KI-Vogelscheuchen sollen in Zukunft Rabenvögel überlisten
Das Problem: An akustische Schreckeffekte wie Hupen, Vogelscheuchen oder Ballone, wie sie derzeit eingesetzt werden, gewöhnen sich die Tiere schnell. Selbst Abschüsse zur Regulierung der Bestände hätten sich nicht als wirksam erwiesen, hieß es. Man müsse einen Weg finden, schneller zu sein "als die Fähigkeit der Tiere, sich an Maßnahmen anzupassen", ließ sich Thomas Anken von der von der Versuchsstation Smarte Technologien in der Landwirtschaft bei Agroscope im Communiqué zitieren. "Die Kulturen sind nur für einige Wochen gefährdet, aber die Rabenvögel lernen sehr schnell."
Eine Möglichkeit sind laut Agroscope intelligente Vogelscheuchen mit Erkennungskamera und Hupe. Äußerlich haben sie mit ihren analogen Kolleginnen wenig zu tun: Ein der Mitteilung von Agroscope angefügtes Foto zeigt eine Metallkonstruktion mit Solarpanel - ohne Kleider aus Lumpen und Hut. Derzeit werden den Angaben zufolge entsprechende Prototypen auf mehreren Feldern getestet.
Ab 2026 soll dann ein entsprechendes System entwickelt werden. Finanzielle Unterstützung gibt es dafür vom Bundesamt für Landwirtschaft. Im Rahmen des Projektes wollen die Forschenden unter anderem auch die Warnrufe verschiedener Arten von Rabenvögeln in verschiedenen Gebieten untersuchen. Berücksichtigt werden sollen dabei auch regionale Unterschiede, sozusagen die "Dialekte" der Vögel.
Zusammenfassung
- Die Schweizer Forschungsanstalt Agroscope testet intelligente Vogelscheuchen mit Künstlicher Intelligenz, um Schäden durch Rabenkrähen und Saatkrähen auf frisch gesäten Mais- und Sonnenblumenfeldern zu verhindern.
- Bisherige Methoden wie Hupen, klassische Vogelscheuchen oder Ballone verlieren schnell ihre Wirkung, da sich die Vögel innerhalb weniger Wochen anpassen können.
- Ab 2026 soll ein marktreifes System entwickelt werden, das vom Bundesamt für Landwirtschaft finanziell unterstützt wird und auch regionale Unterschiede in den Warnrufen der Rabenvögel berücksichtigt.