APA/dpa/Mohssen Assanimoghaddam

"Katzenmörder von Brighton" bekommt über fünf Jahre Haft

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Ein 54-Jähriger wurde in England als "Brighton Cat Killer" zum Hassobjekt der tierliebenden Öffentlichkeit. Am Freitag wurde der Mann verurteilt.

Der Tierquäler hat neun Katzen getötet und sieben weitere verletzt. Dafür brummte ihm ein Gericht fünf Jahre und drei Monaten Haft auf. Monatelang lösten Berichte über Angriffe auf Haustiere weit über die Grenzen des südenglischen Seebads hinaus bei der englischen Bevölkerung Empörung aus.

Richter sah "Herz des Familienlebens" bedroht

Das Verhalten des Täters sei "grausam" gewesen, sagte Richter Jeremy Gold. "Es zielte auf das Herz des Familienlebens." Gerade seit der Corona-Pandemie mit Kontaktbeschränkungen sei deutlich geworden, wie abhängig viele Menschen von der Gesellschaft und dem Vertrauen ihrer Haustiere seien. "Man kann sich vorstellen, welche Qualen die Besitzer dieser Katzen beim bloßen Gedanken daran, dass ein Messer in ihr geliebtes Haustier gestochen wird, litten", so Gold.

Tote Katze am Handy

"Hendrix", "Tommy", "Hannah", "Alan", "Nancy", "Gizmo", "Kyo", "Ollie" und "Cosmo" fielen dem "Katzenmörder" zwischen Oktober 2018 und Juni 2019 zum Opfer. Sein Motiv ist noch immer unklar, im Verhör leugnete der Security-Mitarbeiter die Taten. Er stelle keine Gefahr für Tiere dar, versicherte er der Polizei. Doch Handyfotos, unter anderem von einer getöteten Katze, festigten den Verdacht. Der Angeklagte wurde wegen "krimineller Sachbeschädigung" schuldig gesprochen. Möglich ist für den Straftatbestand in Großbritannien sogar lebenslange Haft.

Briten gelten als besonders tierlieb. Nur halb im Scherz wird oft gelästert, dass sich viele Menschen in Großbritannien deutlich besser um ihre Haustiere als um ihre Mitmenschen kümmerten. Es gibt zahlreiche Organisationen, die sich um das Tierwohl kümmern, und bei Spendenkampagnen zur Unterstützung von Haustieren kommt schnell viel Geld zusammen. Auch diesen Aspekt wird das Gericht nach Ansicht von Prozessbeobachtern berücksichtigt haben.

Blutspur und Kamera überführten Täter

Lange tappte die Polizei im Dunkeln, der Durchbruch gelang schließlich nach dem tödlichen Angriff auf "Hendrix". "Die Eigentümer entdeckten eine Blutspur bis zu einem schmalen Durchgang - und dort hing eine Überwachungskamera", erzählte Ermittler Chris Thompson dem örtlichen Nachrichtenportal "The Argus". Die Kamera hatte ein Privatmann aufgestellt - dessen Katze ebenfalls getötet worden war. Auf den Bildern war der 54-Jährige zu sehen, der sich zu einer Katze beugte, um sie zu streicheln, doch das Tier dann offensichtlich mit einer schnellen Bewegung attackierte.

Weiter Opfer möglich

Nun setzten die Ermittler das Puzzle zusammen. Mehrere Taten waren entlang der Strecke geschehen, die der nun Verurteilte zu seinem Arbeitsplatz zurücklegt. Bei einer Durchsuchung fanden Polizisten ein Messer mit Katzen-DNA auf der Klinge. Auf dem Handy des 54-Jährigen waren außer dem Foto eines der getöteten Tiere auch Bilder lebender Katzen zu sehen, auf seinem Laptop hatte der Mann wiederholt nach Informationen über vermisste Katzen in der Stadt gesucht. Die Polizei schließt nicht aus, dass er weitere getötet hat.

ribbon Zusammenfassung
  • Ein 54-Jähriger wurde in England als "Brighton Cat Killer" zum Hassobjekt der tierliebenden Öffentlichkeit. Am Freitag wurde der Mann verurteilt.
  • Der Tierquäler hat neun Katzen getötet und sieben weitere verletzt. Dafür brummte ihm ein Gericht fünf Jahre und drei Monaten Haft auf.
  • Monatelang lösten Berichte über Angriffe auf Haustiere weit über die Grenzen des südenglischen Seebads hinaus bei der englischen Bevölkerung Empörung aus.
  • Das Verhalten des Täters sei "grausam" gewesen, sagte Richter Jeremy Gold. "Es zielte auf das Herz des Familienlebens."
  • "Hendrix", "Tommy", "Hannah", "Alan", "Nancy", "Gizmo", "Kyo", "Ollie" und "Cosmo" fielen dem "Katzenmörder" zwischen Oktober 2018 und Juni 2019 zum Opfer. Sein Motiv ist noch immer unklar, im Verhör leugnete der Security-Mitarbeiter die Taten.
  • Lange tappte die Polizei im Dunkeln, der Durchbruch gelang schließlich nach dem tödlichen Angriff auf "Hendrix". "Die Eigentümer entdeckten eine Blutspur bis zu einem schmalen Durchgang - und dort hing eine Überwachungskamera."

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