Italien wurde 2025 häufig von Extremwetter heimgesucht
Am häufigsten kam es zu Überschwemmungen, Sturmschäden und Flussübertritten. Besonders besorgniserregend ist laut der Umweltorganisation der starke Zuwachs von Ereignissen im Zusammenhang mit Rekordtemperaturen (plus 94,1 Prozent), von Erdrutschen infolge intensiver Niederschläge (plus 42,4 Prozent) sowie von Windschäden (plus 28,3 Prozent).
Am stärksten betroffen waren die Regionen Lombardei, Toskana und Sizilien. Auf Provinzebene traf es vor allem Genua, Messina und Turin. Der Süden Italiens litt 2025 zudem besonders unter einer schweren Dürre, mit Sardinien, Sizilien und Apulien an der Spitze.
Die im Jahr 2025 entstandenen Schäden belaufen sich laut einer aktuellen Studie der Universität Mannheim - so Legambiente - auf 11,9 Milliarden Euro. Bis 2029 könnten sie auf 34,2 Milliarden Euro anwachsen.
"Die Klimakrise macht vor niemandem halt", betonte Legambiente. Dringend notwendig sei die Umsetzung des nationalen Anpassungsplans an den Klimawandel, der von der Regierung Ende 2023 verabschiedet wurde. Dazu gehörten sowohl die Bereitstellung der erforderlichen finanziellen Mittel als auch die Verabschiedung eines Gesetzes gegen den Flächenverbrauch.
Schäden an der Infrastruktur
Besorgniserregend sind zudem die Schäden im Infrastrukturbereich: 24 akute Wetterereignisse verursachten 2025 Schäden und Verspätungen im Bahnverkehr sowie im öffentlichen Nahverkehr. Die Unterbrechungen waren nicht nur auf Starkregen, Überschwemmungen und Erdrutsche zurückzuführen, sondern auch auf Rekordtemperaturen und starke Windböen.
"Einmal mehr hat sich Italien einer Klimakrise unvorbereitet gegenübergefunden, die seit vielen Jahren Realität auf unserem Staatsgebiet ist", kommentierte Stefano Ciafani, Präsident von Legambiente. "Die Folgen tragen wie immer die Bürgerinnen und Bürger, die Regionen, die Unternehmen und die gesamte Wirtschaft des Landes. Wir reagieren weiterhin auf Notfälle, anstatt konsequent an Maßnahmen zur Minderung, Anpassung und Prävention zu arbeiten. Von der Regierung Meloni fordern wir, die Klimakrise ins Zentrum ihrer politischen Agenda zu stellen", schloss Ciafani.
Zusammenfassung
- Italien verzeichnete 2025 mit 376 extremen Wetterereignissen einen Anstieg um 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr und liegt damit knapp hinter dem Rekordjahr 2023.
- Besonders stark betroffen waren die Regionen Lombardei, Toskana und Sizilien, wobei die Schäden laut Universität Mannheim auf 11,9 Milliarden Euro geschätzt werden und bis 2029 auf 34,2 Milliarden Euro anwachsen könnten.
- Die Umweltorganisation Legambiente fordert angesichts eines starken Anstiegs von Rekordtemperaturen (+94,1 %), Erdrutschen (+42,4 %) und Windschäden (+28,3 %) die rasche Umsetzung des nationalen Anpassungsplans an den Klimawandel.
