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Illegal erbaut: Zwillingstürme in Indien gesprengt

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In Indien sind zwei rund 100 Meter hohe illegal gebaute Hochhäuser in die Luft gesprengt worden.

Innerhalb von etwa neun Sekunden fielen sie unter dem Jubel von Zuschauern in sich zusammen, wie am Sonntagvormittag in Fernsehbildern zu sehen war. Die Zerstörung hatte das Höchste Gericht vor einem Jahr angeordnet, weil der private Bauunternehmer Bauvorschriften verletzt hatte.

Das Gericht ordnete damals auch an, gegen Behördenmitarbeiter vorzugehen, die die Gebäudepläne akzeptiert hatten, und Käufer der Wohnungen zu entschädigen. Indische Medien bezeichnen die beiden Hochhäuser als Twin Towers.

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3.700 Kilo Sprengstoff explodierten

Die kontrollierte Sprengung fand in einer dicht besiedelten Gegend in der Nähe der Hauptstadt Neu Delhi statt. Mit 3.700 Kilo Sprengstoff sollte zunächst das Untergeschoß zusammenstürzen und anschließend die höher gelegenen Stockwerke, sagte ein Vertreter der mit der Zerstörung beauftragten Firma. Es wurde demnach erwartet, dass die Explosion kleine Erschütterungen auslösen würde, die in bis zu 30 Metern Entfernung gespürt werden würden. Bei der Explosion waren Experten mehrerer Länder beteiligt.

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Gemälde abhängen und Fenster schließen

Mehrere tausend Bewohnerinnen und Bewohner von umliegenden Gebäuden wurden aufgefordert, ihr Zuhause am Sonntag zu verlassen. Sie sollten unter anderem auch Gemälde abhängen und Fenster geschlossen lassen. Anliegende Gebäude wurden im Vorfeld mit einem speziellen Stoff bedeckt, der sie vor Staub schützen sollte. Vor der Explosion seien auch streunende Hunde und Kühe weggebracht worden, berichteten örtliche Medien. Während der Sprengung gab es dann zeitweise ein Flugverbot in der Gegend und auch der Verkehr wurde eingeschränkt.

In die beiden gesprengten Türme waren nie Bewohner eingezogen. Nach der Sprengung mussten Arbeiter tonnenweise Trümmer aufräumen.

ribbon Zusammenfassung
  • Innerhalb von etwa neun Sekunden fielen sie unter dem Jubel von Zuschauern in sich zusammen, wie am Sonntagvormittag in Fernsehbildern zu sehen war.
  • Die Zerstörung hatte das Höchste Gericht vor einem Jahr angeordnet, weil der private Bauunternehmer Bauvorschriften verletzt hatte.