Hitze: Zicksee im Burgenland trocknet aus - Fische umgesiedelt

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Die anhaltende Hitze lässt den Zicksee im burgenländischen Seewinkel austrocknen. Damit die Fische nicht qualvoll verenden, wurden sie von Fischern umgesiedelt. Auch der Neusiedler See ist auf dem niedrigsten Pegel seit Jahrzehnten.

Um die im Zicksee lebenden Fische zu retten, hat Bürgermeister Andreas Sattler (ÖVP) aus St. Andrä deshalb Sportfischer der Umgebung um die Abfischung gebeten. Die Tiere wurden in umliegende Teiche übergesiedelt. Rund 30 Tonnen dürften aus dem nur noch rund 20 Zentimeter tiefen Gewässer raus gefischt werden.

Wassertiefe sinkt täglich um einen Zentimeter

Bei einer Temperatur von über 30 Grad sinkt die Wassertiefe täglich um einen Zentimeter. Am Zicksee musste die Dotierung mit Grundwasser Anfang Juni eingestellt werden. "Die Gemeinde darf eine bestimmte Menge dotieren. Wenn ein gewisser Grundwasserpegel erreicht wird, müssen wir abschalten", erläuterte Sattler am Dienstag im Gespräch mit der APA. Dies wurde im Juni erreicht und die Prognose decke sich nun mit dem aktuellen Stand. Vom rund 120 Hektar großen Gebiet sei aktuell nur noch etwa die Hälfte vorhanden, schätzt Sattler.

Batruel: Fischrettung am Zicksee

Karpfen gerettet, Zander und Hechte bereits verendet

Am Montagnachmittag waren bereits drei Tonnen Fische herausgefischt, insgesamt dürften es rund zwanzig bis dreißig Tonnen sein, so Christoph Pölzer, Fischereiaufsichtsorgan für den Zicksee. Es handle sich dabei vor allem um Karpfen. Zander und Hechte seien bereits verendet, diese sind laut Pölzer empfindlicher.

Die Tiere wurden von den Sportfischern aus der Region mit Netzen und Keschern aus dem See geholt und anschließend in umliegende künstlich angelegte Baggerteiche übersiedelt. Das Wasser sei im noch vorhandenen Zicksee sehr trüb, man beobachte nun, wo sich noch etwas regt und werde versuchen, noch Fische zu retten, erklärte Bürgermeister Sattler.

Bürgermeister über Fischrettung: "Rund zehn Tonnen aus dem See genommen"

Auch Neusiedler See trocken

Auch der größte See des Burgenlandes, der Neusiedler See, ist durch die aktuelle Hitze und fehlende Niederschläge so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Mit 115,04 Meter über Adria war er laut dem Wasserportal des Hydrographischen Dienstes Burgenland einen Zentimeter niedriger als beim bisherigen Negativrekord im September 2003. Für Mitte Juli ist der See, der 1865 komplett ausgetrocknet war, ohnehin historisch seicht. Auf das Vorjahr - und damit den bisher niedrigsten Wert zu dieser Jahreszeit - fehlen 20 Zentimeter.

Der Neusiedler See hat am Montag den tiefsten Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen 1965 erreicht. PULS 24 Reporter Paul Batruel berichtet vor Ort.

ribbon Zusammenfassung
  • Die anhaltende Hitze lässt den Zicksee im burgenländischen Seewinkel austrocknen.
  • Um die darin lebenden Fische zu retten, hat Bürgermeister Andreas Sattler (ÖVP) aus St. Andrä deshalb Sportfischer der Umgebung um die Abfischung gebeten.
  • Die Tiere wurden in umliegende Teiche übergesiedelt.