Hitze, mobile Klimaanlage, Gastherme: KFV warnt vor Risiko
Zu einem Rückstau gefährlicher Mengen des Gases in Wohnräumen könne die gleichzeitige Nutzung von Gasthermen und mobilen Klimageräten bei heißen Temperaturen führen, wenn die Belüftung beeinträchtigt wird - selbst, wenn beide Geräte gewartet und geprüft sind, hieß es in der Aussendung. Schlecht gewartete oder veraltete Gasthermen stellen ein zusätzliches Risiko dar, da bei einem Defekt der Sicherheitsmechanismus das Austreten von Kohlenmonoxid nicht rechtzeitig verhindern kann.
"In den Sommermonaten häufen sich die Unfälle - viele Menschen unterschätzen die Risiken oder wissen schlicht nicht Bescheid, dass das gleichzeitige Betreiben der Gastherme, zum Beispiel während des Duschens, und einer mobilen Klimaanlage enorm riskant und lebensgefährlich ist", sagte Armin Kaltenegger, Leiter des Bereichs Eigentumsschutz im KFV. Auch der Einsatz von mobilen Klimaanlagen verursache einen Luftdruckunterschied und führe zu potenziell problematischen Situationen durch die Entstehung von Unterdruck. Ein Absaugen der gefährlichen Gase von Gasgeräten durch die mobile Klimaanlage in die Wohnräume ist möglich.
Hitze stellt im Sommer ein zusätzliches Risiko bei der Nutzung von Gasgeräten dar. An heißen Tagen könne sich ein "Luftstoppel" bilden, bei dem die Außenluft und damit die Luft im Kamin warm ist, die Abluft dabei im Vergleich jedoch nicht warm genug ist, um nach oben steigen zu können. Das führe zu einem Rückstau des geruchlosen Gases Kohlenmonoxid: "Diese Kombination kann zu einem sogenannten Luftstoppel führen - einem Phänomen, bei dem warme Außenluft die Abluft der Gastherme blockiert. Durch diesen Rückstau strömt das giftige Kohlenmonoxid zurück in die Wohnräume", warnte Kaltenegger. Moderne Fenster schließen zudem um ein Vielfaches dichter, sodass von außen praktisch keine Luft mehr in die Innenräume dringt, die den Unterdruck ausgleichen könnte.
Um Unfälle zu vermeiden, empfahl das KFV, Kohlenmonoxid-Warnmelder zu verwenden. Zudem seien regelmäßige Wartungen und Abgaskontrollen durch Fachkräfte essenziell. Die fehlende Wartung könne tödlich enden und auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, die von der Schadenersatzpflicht bis zu Versicherungsausschlüssen reichen, warnte die Organisation. Das KFV forderte zudem das "Pickerl" zur jährlichen verpflichtenden Wartung sowie eine klare gesetzliche Aufklärungspflicht durch den Vermieter bzw. die Vermieterin.
Zusammenfassung
- Das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) warnt, dass in Österreich jährlich etwa 250 Menschen eine Kohlenmonoxid-Vergiftung erleiden und 2024 bereits 34 Personen daran gestorben sind.