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Hamas-Propaganda aus Linz - Verdacht auf Terrorfinanzierung

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Der mutmaßliche Gründer der Plattform "Gaza Now" lebt in Linz. Bei dem 31-Jährigen fand nun eine Hausdurchsuchung statt - ermittelt wird wegen des Verdachts auf Terrorfinanzierung. Die USA und Großbritannien verhängten offenbar davor Sanktionen.

Wegen mutmaßlicher Unterstützung der Terrororganisation Hamas haben die USA und Großbritannien die Online-Plattform "Gaza Now" und deren Gründer mit Sanktionen belegt. Der 31-Jährige soll in Linz leben - bei einer Hausdurchsuchung wurden dort am Mittwoch elektronische Geräte sichergestellt, die nun durchsucht werden sollen. 

Darüber berichten "Kronen Zeitung" und "Kurier", auf den Fall aufmerksam machte Politikberater Daniel Kapp auf X (Twitter).

Auf der Plattform "Gaza Now" wurde Israel unter anderem als "Nazi-Staat" bezeichnet und auch sonst Hamas-Propagandamaterial verbreitet. Auch einen Spendenaufruf für die Hamas soll es dort gegeben haben - daher landete der mutmaßliche Gründer laut "Krone" auf Sanktionslisten der USA und von Großbritannien

Die Linzer Staatsanwaltschaft bestätigte dem "Kurier", dass neben dem mutmaßlichen Gründer von "Gaza Now" auch dessen Ehefrau der Terrorismusfinanzierung verdächtigt wird. Auch sie sei bei der Hausdurchsuchung anwesend gewesen. 

Keine Festnahmen

Festgenommen wurden die beiden - entgegen der Behauptungen von "Gaza Now" - vorerst nicht. "Jetzt werden die sichergestellten Daten ausgewertet, dann werden die weiteren Schritte gesetzt", so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft zum "Kurier". 

Bei der Hausdurchsuchung selbst soll die Familie zunächst nicht geöffnet haben, weshalb die Polizei die Tür mit Gewalt öffnete, ansonsten soll es zu keinen Zwischenfällen gekommen sein. Die österreichischen Behörden sollen den Mann schon seit dem Vorjahr im Visier haben - der Verfassungsschutz (DSN) ermittle gegen den "Staatenlosen", so die Linzer Staatsanwaltschaft zum "Kurier". 

UNO hatten Mann für tot erklärt

"Krone" und "Kurier" berichten auch über einen skurrilen Nebenstrang der Causa: Ende 2023 wurde der 31-Jährige aus Linz im Internet nämlich für tot erklärt. Der Mann und seine Familie seien bei einem Angriff Israels in Gaza getötet worden, verbreitete etwa "Gaza Now" selbst. Und selbst auf einer Website der Vereinten Nationen wurde über den Tod des Verdächtigen - der dort aus Journalist bezeichnet wurde - berichtet. 

Bei der Hausdurchsuchung in Linz am Mittwoch waren aber beide Verdächtige anwesend, auch Kinder sollen sich in dem Haus befunden haben. "Alle waren wohlauf", so die Staatsanwaltschaft zum "Kurier". 

"Gaza Now" beklagte unterdessen auf X, dass es sich bei den Vorwürfen der Terrorismusfinanzierung um "falsche Behauptungen" handeln würde. 

ribbon Zusammenfassung
  • Der mutmaßliche Gründer der Plattform "Gaza Now" lebt in Linz.
  • Bei dem 31-Jährigen fand nun eine Hausdurchsuchung statt - ermittelt wird wegen des Verdachts auf Terrorfinanzierung.
  • Die USA und Großbritannien verhängten offenbar davor Sanktionen.