Ein Kind isst eine Reiswaffel.dpa - Bildfunk

Gift in Reiswaffeln: Elf von 20 fielen bei Test durch

0

Reiswaffeln stehen als Snack für Babys und Kleinkinder hoch im Kurs, ihr Inhalt ist aber äußerst fragwürdig, wie ein aktueller Test zeigt.

Das Magazin Öko-Test kritisiert seit Jahren, dass die Waffeln Arsen enthalten. Unterlegt wurde dies durch eine aktuelle Überprüfung, bei der elf von 20 Reiswaffeln durchfielen, nur je eine wurde mit "sehr gut" bzw. "gut" bewertet. Arsen war in allen Produkten enthalten, berichtete die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich am Mittwoch.

Arsen in allen Artikeln

Getestet wurden elf kleine - nur mit Fruchtgeschmack erhältliche, für Kinder ab dem Beikostalter ausgelobte - und neun große Reiswaffeln. Im Labor wurden alle Produkte auf die giftigen Elemente Arsen, Cadmium und Blei geprüft, dazu auf Schimmelpilzgifte, Mineralölbestandteile, Pestizide und Acrylamid untersucht. Anorganisches Arsen wurde in allen Produkten nachgewiesen, wenn auch dreimal nur in Spuren. Doch bisher sei keine Aufnahmemenge bekannt, die langfristig nicht mit einem erhöhten Krebsrisiko einhergehen könnte, so die AK. Arsen ist Bestandteil der Erdkruste und Reispflanzen nehmen viel davon auf. In sieben Artikeln wurde der Arsengehalt als "stark erhöht" bewertet.

Das Schwermetall Cadmium steckt ebenfalls im Boden und wird durch menschliche Umweltverschmutzung eingetragen. In drei Reiswaffeln war der Gehalt als "erhöht", in zwei als "stark erhöht" bewertet. In einem Produkt wurde giftiges Blei gefunden.

Schimmelpilzgift in zwei Bio-Produkten

Auch Acrylamid erhöhe potenziell das Krebsrisiko. In den Babyreiswaffeln waren nur Spurengehalte zu finden, in zwei Dritteln der anderen Produkte jedoch Werte, die mit Blick auf Kleinkinder als häufige Konsumenten kritisch zu sehen seien. In zwei Bio-Produkten steckte das Schimmelpilzgift Aflatoxin B1. Aflatoxine können unter anderem das Erbgut schädigen. Akut giftige Konzentrationen wurden aber nicht erreicht. In zwei Reiswaffeln wurden leicht erhöhte Werte von Mineralölbestandteilen festgestellt, in einer auch krebserregende Verbindungen.

Reiswaffeln seien zwar kalorien- und fettarm, für eine ausgewogene (Kleinkinder-)Ernährung aber verzichtbar. Zwieback, Knäckebrot, Hirsebällchen oder Maiswaffeln seien praktische Alternativen für unterwegs.

ribbon Zusammenfassung
  • Reiswaffeln stehen als Snack für Babys und Kleinkinder hoch im Kurs, ihr Inhalt ist aber äußerst fragwürdig, wie ein aktueller Test zeigt.
  • Das Magazin Öko-Test kritisiert seit Jahren, dass die Waffeln Arsen enthalten. Unterlegt wurde dies durch eine aktuelle Überprüfung, bei der elf von 20 Reiswaffeln durchfielen, nur je eine wurde mit "sehr gut" bzw. "gut" bewertet.
  • In sieben Artikeln wurde der Arsengehalt als "stark erhöht" bewertet.

Mehr aus Chronik